Ein Mann schwenkt eine von den neuen syrischen Machthabern angenommene Flagge in Damaskus, Syrien.

Regierungsbildung in Syrien Syrische Übergangsregierung ernennt Außenminister

Stand: 21.12.2024 19:25 Uhr

Fast zwei Wochen nach dem Sturz von Machthaber Assad hat die neue syrische Führung ein wichtiges politisches Amt besetzt. Der neue Außenminister hatte bereits zuvor eine Schlüsselrolle in der syrischen Opposition.

Die von Aufständischen geführte Übergangsregierung in Syrien hat offiziellen Angaben zufolge Asaad Hassan al-Schaibani als neuen Außenminister ernannt. Das teilte die frühere Staatsagentur Sana auf Telegram mit. Al-Schaibani war seit Ausbruch des Bürgerkriegs in Syrien im Frühjahr 2011 in der Opposition aktiv.

Die Ernennung sei "eine Reaktion auf die Bestrebungen des syrischen Volkes, internationale Beziehungen aufzubauen, die Frieden und Stabilität bringen", sagt ein Insider der Nachrichtenagentur Reuters. In den vergangenen Tagen war Al-Shaibani in Damaskus bereits zu Gesprächen mit Delegationen aus Deutschland und Frankreich zusammengetroffen. 

Gute Verbindungen zu den Vereinten Nationen

Al-Schaibani wurde 1987 in der nordöstlichen Provinz Hasaka geboren. Er studierte an der Universität Damaskus englische Literatur, internationale Beziehungen und Politik.

Syrien war während des Bürgerkriegs tief gespalten, Machthaber Baschar al-Assad ging brutal gegen jegliche Oppositionskräfte vor und kontrollierte bis zu seinem Sturz etwa zwei Drittel des Landes. Im Nordwesten gründete die Islamistengruppe Haiat Tahrir al-Scham (HTS) 2017 eine Parallelverwaltung. Schaibani hatte dort die Abteilung für politische Angelegenheiten aufgebaut.

Er soll im humanitären Bereich tätig gewesen sein und für auswärtige Angelegenheiten. Er habe gute Verbindungen unter anderem zu den Vereinten Nationen aufgebaut, hieß es aus laut der Nachrichtenagentur dpa aus informierten Kreisen.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 21. Dezember 2024 um 19:00 Uhr.