Unwetter in Afghanistan Viele Tote durch Sturzfluten
Im Norden Afghanistans sind bei erneuten Fluten mindestens 50 Menschen ums Leben gekommen, unter ihnen viele Frauen und Kinder. Viele Menschen werden noch vermisst - und weitere Unwetter werden befürchtet.
Bei den seit Wochen anhaltenden schweren Überschwemmungen in Afghanistan sind nach Angaben der Behörden allein an einem Tag mindestens 50 Menschen getötet worden. Unter den Todesopfern seien vor allem Frauen und Kinder, teilte der Katastrophenschutz in der Provinz Baghlan im Norden des Landes mit. Vielerorts hätten die Überschwemmungen die Menschen unvorbereitet getroffen. Für die Nacht sind weitere Stürme angekündigt.
Bereits seit Tagen wird Afghanistan von Überschwemmungen heimgesucht.
Die Sturzfluten hätten auch die Hauptstadt Kabul getroffen, sagte Abdullah Janan Saiq, Sprecher der Taliban im Staatsministerium für Naturkatastrophenmanagement. Rettungsteams mit Nahrungsmitteln und anderen Hilfsgütern seien in die betroffenen Gebiete entsandt worden.
Afghanistan wurde zuletzt immer wieder von Fluten heimgesucht. Erst Anfang dieser Woche gab es nach starken Regenfällen in Teilen des Landes Todesfälle und Zerstörungen. Im vergangenen Monat kamen bei Fluten mindestens 70 Menschen ums Leben.
Die radikalislamischen Taliban hatten nach dem Abzug internationaler Truppen im Sommer 2021 wieder die Macht in Afghanistan übernommen. Viele Staaten und Hilfsorganisationen haben seitdem ihre Hilfen für das verarmte Land zurückgefahren. Nach Naturkatastrophen sind die Menschen weitgehend auf sich allein gestellt.