Trumps Ex-Anwalt Cohen Der "Ausputzer" tritt Haftstrafe an
Der ehemalige Anwalt von Präsident Trump, Cohen, hat eine dreijährige Haftstrafe angetreten. Auf dem Weg ins Gefängnis kündigte er neue Enthüllungen über seinen Ex-Mandanten an.
Es gebe noch viel zu erzählen und er freue sich auf den Tag, an dem er mit der Wahrheit herausrücken könne - mit diesen Worten hat der langjährige Anwalt von US-Präsident Donald Trump, Michael Cohen, seine New Yorker Wohnung verlassen, um seine Haftstrafe anzutreten. Wenn er das Gefängnis wieder verlasse, seien die USA hoffentlich ein "Ort ohne Fremdenfeindlichkeit, Unrecht und Lügen an der Spitze", sagte Cohen.
Haftstrafe für Wahlkampfvergehen
Der 53-Jährige galt als Trumps Ausputzer und hat sich schuldig bekannt, vor der Wahl 2016 Schweigegeld an ein früheres "Playboy"-Model und eine Pornoschauspielerin bezahlt zu haben, die erklärt hatten, sie hätten mit Trump geschlafen. Der Präsident bestreitet solche Affären. Cohen räumte auch ein, den Kongress über ein Bauprojekt Trumps in Moskau belogen, Steuern hinterzogen und Banken betrogen zu haben.
Umfassend gegen Trump ausgesagt
Durch den mehrmonatigen Aufschub seines Haftantritts wurde Cohen ermöglicht, vor dem Kongress zu seinen Vorwürfen gegen Trump auszusagen. In einer dramatischen Anhörung Ende Februar legte er seinem früheren Chef diverse Rechtsverstöße sowie gewohnheitsmäßiges Lügen zur Last. Er beschrieb Trump als "Rassisten, Betrüger und Schwindler".
Cohen hatte bis zum letzten Moment gehofft, seine Strafe könnte wegen seiner Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit Ermittlern herabgesetzt werden. Da ihm die Anwaltslizenz inzwischen entzogen wurde und seine Finanzen knapp sind, denkt er darüber nach, ein Buch zu veröffentlichen oder seine Geschichte in einem Film zu verarbeiten.
Trump-Konzern spielt Cohens Rolle herunter
Das Weiße Haus äußerte sich nicht zum Haftantritt Cohens. Der Vizepräsident des Trump-Konzerns, George Sorial, beschrieb Cohen dagegen in einem Beitrag für das "Wall Street Journal" als Anwalt mit geringen Fähigkeiten. Ihm sei nicht zugetraut worden, in der Trump Organization eine eigene Abteilung zu leiten. Er "war nicht gut genug, um echte Kontrolle übertragen zu bekommen".