Ostukraine Separatistengebiete halten Wahlen ab
Bewohner der Separatistengebiete in der Ostukraine waren am Sonntag aufgerufen, Präsidenten und Parlamente der selbsternannten "Volksrepubliken" Donezk und Lugansk zu wählen.
Trotz scharfer Kritik der Ukraine und westlicher Staaten haben die Separatistengebiete Donezk und Lugansk am Sonntag Wahlen abgehalten.
Die Kandidaten der Präsidentschafts- und Parlamentswahlen sind allesamt prorussisch eingestellt, wie schon der Stil ihrer Wahlplakate in Weiß-Blau-Rot verrät.
Westen sieht "Hindernis für den Friedensprozess"
Vor einem Wahllokal in der Stadt Lugansk gibt es günstig Eier zu kaufen - das lockt die Bewohnerinnen an, ihre Stimme abzugeben: "Ich stimme für meine Republik ab, damit der Krieg endet", sagt ein Mann namens Maxim Isiumski.
Westliche Staaten sehen in den Wahlen hingegen ein "Hindernis für den Friedensprozess" mit der ukrainischen Regierung. Kiew spricht gar von Verrat und wirft Russland vor, den Konflikt im Donbass immer wieder anzufachen.
Jede Woche sterben bei kriegerischen Auseinanderseitungen ukrainischer Regierungstruppen mit Separatisten und russischen Kämpfern weiterhin Menschen.
Wahlbeobachter wissen nicht, wer sie eingeladen hat
Daran, dass die Wahl nach den Standards westlicher Demokratien abläuft, gibt es Zweifel. Das Team des ARD-Studios Moskau durfte nur in einem ausgewählten Wahllokal drehen, ein "Aufpasser" hörte alle Interviews hinter der Kamera mit.
Unter den Wahlbeobachtern sind ausschließlich Abgeordnete aus Russland oder Angehörige rechter europäischer Parteien - und auch sie sorgen nicht immer für Transparenz: Frank Creyelman von der rechtsextremen belgischen "Vlaams Belang" etwa kann auf Nachfrage nicht sagen, welche Organisation ihn als Wahlbeobachter eingeladen hat.