EU-Marineeinsatz Drei weitere Monate für "Sophia"
Der EU-Marineeinsatz im Mittelmeer geht in die Verlängerung - allerdings zunächst nur für drei Monate. Das ist ein Kompromiss, Italien hatte zuvor mit einem Veto gedroht. Streitpunkt bleibt die Verteilung der Flüchtlinge.
Das drohende Aus für EU-Marineeinsatz im Mittelmeer ist vorerst abgewendet. Die EU-Staaten beschlossen, das am 31. Dezember endende Mandat für die Operation "Sophia" um drei Monate zu verlängern. Dies ist ein Kompromiss, nachdem Italien zuvor monatelang mit einem Veto gedroht hatte.
Die Regierung in Rom hatte einer Verlängerung des Mandats eigentlich nur zustimmen wollen, wenn es künftig zu einer fairen Verteilung von Migranten kommt, die während des Einsatzes aus Seenot gerettet werden. Dem wiederum steht entgegen, dass sich Länder wie Ungarn oder Polen weigern, einem Umverteilungsmechanismus zuzustimmen. Nun soll bis Ende März weiter nach einer Einigung gesucht werden.
Ursprünglich gegen Schleuser
Die Operation "Sophia" wurde 2015 zur Bekämpfung der Schleuserkriminalität begonnen. Sie kümmert sich mittlerweile auch um Aufgaben wie die Ausbildung der libyschen Küstenwache. Am Rande des Einsatzes müssen aber auch immer wieder Migranten aus Seenot gerettet werden.
Bislang wurden nach Angaben der Bundeswehr insgesamt mehr als 49.000 Menschen gerettet. Sie wurden nach den 2015 beschlossenen Einsatzregeln bislang alle nach Italien gebracht. Die deutsche Marine ist derzeit mit der Fregatte "Augsburg" beteiligt. Deutsche Marinesoldaten haben seit Mai 2015 mehr als 22.500 Migranten im Mittelmeer aus Seenot gerettet.