Bericht der EU-Umweltagentur Badewasser ist meist "ausgezeichnet"
Mehr als drei Viertel der Badegewässer in den 27 EU-Ländern haben eine ausgezeichnete Wasserqualität. Das ergab eine Untersuchung der Europäischen Umweltagentur. Sie hatte EU-weit rund 21.000 Badestellen überprüft, vor allem auf Darmbakterien.
Bei der großen Mehrheit der Badestellen in Europa ist die Wasserqualität passabel bis ausgezeichnet. Das geht aus einem Bericht hervor, den die Brüsseler EU-Kommission und die Europäische Umweltagentur in Kopenhagen vorstellten.
Demnach erreichten 94 Prozent der getesteten Badestellen den von der EU vorgeschriebenen Mindeststandard. Getestet wurde auf die Darmbakterien E. coli und intestinale Enterokokken, die beide auf Verunreinigungen mit Kot oder Gülle hindeuten.
Neun von zehn deutschen Gewässern sind "exzellent"
In Deutschland kamen 2295 Badestellen auf den Prüfstand, davon 366 am Meer. An deutschen Küsten bekamen fast vier von fünf Badestellen das Gütesiegel "exzellent". Bei Deutschlands Binnengewässern war die Qualität im Testjahr 2012 an fast neun von zehn Stellen sehr gut.
Landesweit fielen nur 18 Gewässer durch, acht davon mussten sogar gesperrt werden, darunter die "Kleine Badewiese" an der Unterhavel, die Badestelle am Campingplatz Siersburg im saarländischen Rehlingen-Siersburg und das Strandbad Eriskirch am Bodensee. Laut Kommission sei dies im Einzelnen nicht zwingend auf Verunreinigungen zurückzuführen, sondern auch auf Baustellen oder andere Gefahren und Umstände.
Besser als Deutschland bewertete die Europäische Umweltagentur - eine Einrichtung der Europäischen Union - lediglich Zypern, Luxemburg, Malta, Kroatien und Griechenland, wo die Wasserqualität in 95 bis 100 Prozent der getesteten Gewässer Bestnoten erhielt.
Am schlechtesten: Gewässer in Belgien
Am schlechtesten fällt die Bewertung für Belgien aus, wo zwölf Prozent der Badegewässer durchfielen. In den Niederlanden erfüllten sieben Prozent, in Großbritannien sechs Prozent der Gewässer nicht die Mindestanforderungen. In Spanien, 3,8 Prozent, erwies sich vor allem die westliche Atlantikküste als problematisch, in Frankreich galt dies für die Bretagne und die östlichen Mittelmeerstrände.
Der jährliche Bericht zum Zustand der Badegewässer umfasst die 27 EU-Staaten sowie die Schweiz und Kroatien, das im Juli der Europäischen Union beitritt.