Familienmitglieder angereist Sorge um die Queen wächst
Aus Sorge um Queen Elizabeth II. sind zahlreiche Mitglieder der britischen Königsfamilie nach Schottland gereist. Die 96-Jährige wird auf Schloss Balmoral ärztlich versorgt. Über ihren Gesundheitszustand gibt es keine genauen Angaben.
Mehrere Familienmitglieder der britischen Königin Elizabeth II. sind Medienberichten zufolge im schottischen Aberdeen gelandet. Ein Flugzeug mit Enkel Prinz William und den beiden jüngeren Söhnen Prinz Andrew und Prinz Edward sowie dessen Frau Sophie sei am Nachmittag eingetroffen, berichteten die BBC und die britische Nachrichtenagentur PA. Der Flughafen sei etwa eine Stunde Autofahrt von Schloss Balmoral entfernt, wo sich Queen Elizabeth II. auf Anraten ihrer Ärzte ausruht.
Thronfolger Prinz Charles, seine Frau, Herzogin Camilla, und die Queen-Tochter Prinzessin Anne sollen dort bereits eingetroffen sein. Ebenfalls erwartet wird Prinz Harry, der nach Informationen der Nachrichtenagentur PA jedoch ohne seine Frau Meghan anreist.
Aus Sorge um die Königin kamen zudem zahlreiche Menschen am Buckingham-Palast in London, am Wohnsitz der Queen in Windsor und vor der Sommerresidenz Balmoral zusammen. Vor dem Palast in London hätten sich bei Regen etwa hundert Menschen versammelt, berichtete PA.
Ärzte um Gesundheit der 96-Jährigen besorgt
Der Buckingham-Palast hatte zuvor mitgeteilt, dass sich das Ärzte-Team der Queen Sorgen um die Gesundheit der 96 Jahre alten Monarchin mache. Ein Palastsprecher sagte: "Nach einer weiteren Bewertung heute Morgen sind die Ärzte der Königin besorgt um die Gesundheit Ihrer Majestät und haben empfohlen, dass sie unter medizinischer Beobachtung bleibt". Die Queen fühle sich aber wohl und bleibe auf ihrem Landsitz Schloss Balmoral.
Erst gestern hatte Elizabeth II. ihre Teilnahme an einer virtuellen Sitzung ihres Geheimrats (Privy Council) absagen müssen. Tags zuvor hatte sie zuerst Boris Johnson empfangen, der sein Rücktrittsgesuch einreichte, und gleich darauf Liz Truss, die sie zur neuen Premierministerin ernannte. Entgegen der Tradition war das nicht im Buckingham-Palast, sondern auf Schloss Balmoral passiert, das die Queen aus Gesundheitsgründen nicht für die Zeremonie verlassen wollte. Es sei ein voller Tag gewesen, hatte ein Sprecher zur Begründung gesagt.
Truss: "Meine Gedanken sind bei Ihrer Majestät"
Die neue britische Premierministerin Liz Truss zeigte sich besorgt über die Nachricht. Sie sagte, ganz Großbritannien sei "zutiefst besorgt" wegen des Gesundheitszustands der Queen. "Meine Gedanken - und die Gedanken aller Menschen im Vereinigten Königreich - sind jetzt bei Ihrer Majestät der Königin und ihrer Familie", schrieb Truss auf Twitter.
Auch der Chef der oppositionellen Labour Partei, Keir Starmer, äußerte sich mit ähnlichen Worten. Er sei in Gedanken bei der Queen und hoffe, dass es ihr bald besser gehe, erklärte Starmer. Lindsay Hoyle, der Sprecher des Unterhauses, unterbrach eine Energiedebatte im Parlament, um zu sagen, er sende der Monarchin seine besten Wünsche.
Seit Längerem gesundheitliche Probleme
Elizabeth II. leidet seit Längerem unter gesundheitlichen Problemen und hatte die Zahl ihrer öffentlichen Auftritte stark reduziert. Immer häufiger ließ sie sich im vergangenen Jahr durch ihren Sohn Prinz Charles vertreten. Dieser ersetzte sie erstmals auch bei der Parlamentseröffnung im Mai und verlas an ihrer Stelle das Programm der Regierung für die kommende Sitzungsperiode.
Auch bei den viertägigen Feiern im Juni zu ihrem 70. Thronjubiläum zeigte sich die Queen ihren Zehntausenden Anhängern nur zweimal kurz auf dem Balkon des Buckingham-Palasts. Bei allen öffentlichen Auftritten zeigte sie sich aber stets lächelnd und gut gelaunt.