US-Präsident Biden in Finnland Gemeinsam gegen die Klimakrise
Die nordischen Länder Europas sind beim Klimaschutz Vorreiter. Bei einem Treffen mit deren Staats- und Regierungschefs hat US-Präsident Biden für eine enge Zusammenarbeit geworben. Es gehe darum, den Planeten zu retten.
US-Präsident Joe Biden hat bei einem Gipfel mit den Ländern Nordeuropas für eine enge Zusammenarbeit zur Bewältigung der Klimakrise geworben. Diese sei die "einzige existenzielle Bedrohung, der die Menschheit gegenübersteht", sagte Biden zu Beginn eines Treffens mit Staats- und Regierungschefs der nordischen Länder Finnland, Schweden, Dänemark, Norwegen und Island in Helsinki.
Es bleibe nicht mehr viel Zeit, aber er sei zuversichtlich, sagte Biden. "Wenn wir weiter zusammenarbeiten, können wir das bewältigen." Die nordischen Länder spielten dabei seit langem eine Führungsrolle.
Nordische Länder Vorreiter beim Klimaschutz
Mehrere der nordischen Länder gelten beim Klimaschutz und bei den erneuerbaren Energien als internationale Vorreiter. Dänemark hat sich zum Beispiel eines der ambitioniertesten Klimaziele bis 2030 gesetzt. Bis dahin will der nördlichste deutsche Nachbar seine Emissionen um 70 Prozent im Vergleich zu 1990 verringern.
Gleichzeitig zählt mit Norwegen auch eine große Öl- und Gasnation zu den Nordländern. Islands Regierungschefin Katrín Jakobsdóttir sagte, dass die USA bei der Bewältigung der Klima- und Biodiversitätskrise eine entscheidende Rolle spielten.
Frederiksen lobt Biden
Die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen lobte Biden dafür, die USA zurück in den Kampf gegen den Klimawandel gebracht zu haben. Man müsse jedoch nicht nur die Klimakrise lösen, sondern zugleich Jobs und eine bessere Zukunft für die Menschen schaffen. "Und mit Ihnen im Weißen Haus haben wir eine Möglichkeit, dies zusammen zu tun", sagte Frederiksen.
Erst am Vorabend hatte Biden den Klimawandel als "größte Bedrohung für die Menschheit überhaupt" bezeichnet. "Wir stehen an einem Wendepunkt in der Geschichte, an dem die Entscheidungen, die wir jetzt treffen, die Richtung unserer Welt für die nächsten Jahrzehnte bestimmen werden", sagte er bei einer Rede im litauischen Vilnius.
Biden: NATO war noch nie stärker
Biden nutzte das Treffen in Helsinki auch, um den NATO-Beitritt Finnlands als einen "unglaublichen Gewinn' für das westliche Militärbündnis zu bezeichnen. "Ich glaube nicht, dass die NATO jemals stärker gewesen ist", sagte Biden bei einem Treffen mit dem finnischen Präsidenten Sauli Niinistö in Helsinki. Die USA und Finnland teilten die gleichen Wertvorstellungen. Er habe ungefähr "drei Sekunden gebraucht", um dem Beitrittsgesuch Finnlands zuzustimmen.
Angesichts des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hatte Finnland im Mai 2022 gemeinsam mit Schweden die NATO-Mitgliedschaft beantragt. Finnland wurde Anfang April als 31. Mitglied im Bündnis willkommen geheißen, Schweden fehlt dagegen weiterhin die türkische Ratifizierung und auch diejenige Ungarns, um letztlich 32. NATO-Mitglied zu werden.
Niinistö sagte, Finnland sei mit dem Beitritt in eine neue Ära der Sicherheit eingetreten. Er dankte den USA für ihre Unterstützung und lobte Biden dafür, beim NATO-Gipfel in Litauen für Geschlossenheit gesorgt zu haben. "Es scheint, dass, wenn die Dinge ernst werden, auch die Menschen verstehen, dass wir zusammenhalten müssen."