Nord-Stream-Explosionen Auch Dänemark stellt Ermittlungen ein
Nach Schweden stellt auch Dänemark die Ermittlungen zu den Explosionen an den Erdgaspipelines Nord Stream 1 und 2 ein. Jetzt ermittelt nur noch Deutschland.
Nach den schwedischen haben auch die dänischen Behörden ihre Ermittlungen zu den Explosionen der Nord-Stream-Gaspipelines 1 und 2 eingestellt. Die Untersuchung habe ergeben, dass es vorsätzliche Sabotage an den Pipelines gegeben habe, erklärte die dänische Polizei. Es gebe aber keine Grundlage für ein Strafverfahren in Dänemark. Daher habe man beschlossen, die gemeinsamen Ermittlungen mit dem dänischen Geheimdienst PET abzuschließen.
Schweden hatte Anfang des Monats seine Ermittlungen zu den Explosionen mit der Begründung eingestellt, dass es in diesem Fall nicht zuständig sei. Die Ermittlungsbehörden in Stockholm übergaben die gefundenen Hinweise aber an deutsche Ermittler. Die Generalbundesanwaltschaft ermittelt weiter, hat aber noch keine Ergebnisse veröffentlicht.
Sabotage der Pipelines ist unstrittig
Die milliardenteuren Pipelines Nord Stream 1 und 2 waren für den Transport von russischem Gas durch die Ostsee vorgesehen. Nord Stream 2 ging wegen des russischen Überfalls auf die Ukraine aber gar nicht in Betrieb.
Am 26. September 2022 waren mehrere Explosionen in der Nähe der dänischen Ostsee-Insel Bornholm registriert und wenig später vier Lecks an drei der insgesamt vier Leitungen von Nord Stream 1 und 2 entdeckt worden. Alle Lecks traten in internationalen Gewässern auf, jeweils zwei in den Ausschließlichen Wirtschaftszonen von Schweden und Dänemark. In den beiden skandinavischen Ländern wurden daraufhin ebenso Ermittlungen aufgenommen wie in Deutschland.
Der zuständige schwedische Staatsanwalt Mats Ljungqvist hatte bereits im November 2022 festgestellt, dass die Lecks auf schwere Sabotage zurückzuführen seien. Auch die Kopenhagener Polizei erklärte nun, dass die Behörden bei den komplexen wie umfassenden Ermittlungen zu dem Schluss gekommen seien, dass es sich um vorsätzliche Sabotage der Pipelines gehandelt habe.
Russland und der Westen gaben sich gegenseitig die Schuld für die Sabotage. Beide Seiten stritten eine eigene Beteiligung ab. Wer tatsächlich dafür verantwortlich ist, ist bis heute nicht geklärt.