Koffer liegen auf einem Gepäckband.

Reisebranche Fluggepäck geht in Europa häufiger verloren

Stand: 19.12.2024 14:02 Uhr

Gelandet, aber das Gepäck ist verloren, verspätet oder beschädigt. Das passiert Flugpassagieren in Europa häufiger als in Asien oder Nordamerika, wie aus Daten eines Luftverkehrsdienstleisters hervorgeht.

Flugpassagiere müssen an europäischen Flughäfen besonders um ihr aufgegebenes Gepäck bangen. Im Jahr 2023 gingen auf dem Kontinent pro 1.000 Fluggäste durchschnittlich 10,6 Gepäckstücke verloren, wurden beschädigt oder kamen zu spät an. Das geht aus Daten des Luftverkehrsdienstleisters Sita hervor.

In den beiden anderen beobachteten Verkehrsregionen gab es laut Sita wesentlich seltener Gepäckprobleme: In Asien waren es nur drei Zwischenfälle pro 1.000 Passagiere und in Nordamerika 5,8 Fälle. Global ergibt das einen Durchschnittswert von 6,9 Fällen auf 1.000 Fluggäste.

Fehler beim Umladen

Häufigster Grund für die Gepäckpannen sind mit einem Anteil von 46 Prozent Fehler beim Umladen des Gepäcks von einem Flugzeug in ein anderes, wie Sita berichtet. Dieser Trend verstärkt sich unter anderem durch den Anstieg der Langstreckenflüge. Fehler bei der Ticketausstellung, Sicherheitsprobleme und das Vertauschen von Gepäckstücken machten zusammen 14 Prozent der fehlgeleiteten Gepäckstücke aus.

Nur jedes 20. zunächst als vermisst gemeldete Gepäckstück blieb dauerhaft verschwunden, 77 Prozent kamen verspätet ans Ziel und 18 Prozent waren beschädigt. 

In absoluten Zahlen gab es 2023 in Europa bei 10,6 Millionen Gepäckstücken Probleme. Weltweit waren es 36,1 Millionen Gepäckstücke. Eine höhere Zahl hat es dem Sita-Report zufolge im Jahr 2008 mit 36,9 Millionen vermissten Gepäckstücken gegeben. Damals waren aber auch mit 2,48 Milliarden Passagieren nicht halb so viele Menschen im Flugzeug unterwegs wie 2023. Die Gepäcksicherheit hat sich also langfristig verbessert.

Automatisierung in der Flugbranche

Sita geht davon aus, dass sich das weltweite Passagieraufkommen bis 2040 verdoppeln wird. Besondere Herausforderung sei dabei "insbesondere die Bewältigung großen Gepäckvolumens". Deshalb sei es wichtig, die Digitalisierung und KI-Technologien bei der Gepäckabfertigung voranzutreiben.

Unter anderem die Automatisierung der Gepäckabfertigung nimmt bereits stark zu. Im Jahr 2023 boten zwei Drittel der Fluggesellschaften eine selbständige Gepäckabgabe an.