Bis zu 44 Grad erwartet Akropolis wegen Hitze temporär geschlossen
Weite Teile Europas ächzen unter einer Hitzewelle. In den kommenden Tagen werden mehr als 40 Grad Celsius erwartet. Einige archäologische Stätten wurden zeitweise geschlossen - darunter die Akropolis in Athen.
In den meisten Regionen Mittel- und Südgriechenlands sowie auf der Ferieninsel Zypern haben die Thermometer heute mehr als 40 Grad angezeigt. In weiten Teilen Griechenlands werden auch am Samstag Temperaturen von deutlich mehr als 40 Grad Celsius erwartet - in Mittelgriechenland bis zu 44 Grad Celsius, wie das Meteorologische Amt mitteilte.
Akropolis schließt zeitweise
Um die Arbeiter und Touristen vor Ort zu schützen, verfügte das Kulturministerium, die Akropolis am Nachmittag zeitweise zu schließen. "Es ist sehr wahrscheinlich, dass wir am Samstag einen ähnlichen Ansatz verfolgen", sagte Kulturministerin Lina Mendoni in einem Fernsehinterview. Auf der Akropolis sei "die vom Körper gefühlte Temperatur erheblich höher", erklärte das Kulturministerium.
Touristen kühlen sich an diesem heißen Tag an einem Wasserspender bei ihrem Besuch des Parthenon-Tempels auf dem Akropolis-Hügel
Bereits am Donnerstag war das Rote Kreuz am Fuße des 2500 Jahre alten Monuments im Einsatz, um bis zu 30.000 Wasserflaschen zu verteilen und Touristen zu helfen, die wegen der Hitze einen Sonnenstich erleiden oder ohnmächtig werden könnten.
Die griechischen Staatsbediensteten sind angehalten, sich vor der Hitze zu schützen und im Homeoffice zu arbeiten. Zudem ordnete das Arbeitsministerium an, dass die Mitarbeiter von Lieferservicen wie etwa Pizzadiensten erst nach 17.00 Uhr die Arbeit aufnehmen dürfen.
Hitzewelle in weiten Teilen Europas
Die Europäische Weltraumagentur ESA warnte, dass die Hitzewelle neben Griechenland, Italien, Spanien und Frankreich auch Deutschland und Polen erfassen werde. Auf den Inseln Sizilien und Sardinien könnten 48 Grad erreicht werden - "potenziell die heißesten jemals in Europa aufgezeichneten Temperaturen", erklärte die ESA.
Auf der Ferieninsel Zypern zeigten die Thermometer am Freitag mehr als 40 Grad an. In Italien wurden die Menschen in Fernsehspots aufgefordert, nach älteren Angehörigen zu sehen und auf ihre Haustiere zu achten. Entspannung ist nicht in Sicht. Die derzeitige Hitzewelle "Cerbero" wird ab kommender Woche von "Caronte" abgelöst, die den Meteorologen zufolge noch heißer sein wird.
In der Hauptstadt Rom etwa werden Anfang der Woche Temperaturen von über 40 Grad erwartet, wie der Wetterdienst der Luftwaffe prognostizierte. Auch in anderen Städten wie Florenz, Bologna und Perugia können die Temperaturen auf bis zu 40 Grad klettern. In Teilen Sardiniens könnten dann bis zu 47 Grad erreicht werden, auf Sizilien sogar 48 Grad.
Ein Tourist kühlt seinen Kopf an einem öffentlichen Brunnen auf der Piazza Venezia in Rom.
Brände und Hochwasser in der Türkei
In der Türkei hatten es Einsatzkräfte zeitgleich mit Bränden und Hochwasser zu tun: An der Schwarzmeerküste kamen drei Menschen bei Überschwemmungen ums Leben, in der Region Milas im Südwesten des Landes kämpften 600 Feuerwehrleute und 26 Löschflugzeuge und -hubschrauber gegen einen Waldbrand.
Die Hitzewelle soll mit kleinen Schwankungen die kommenden Tage in ganz Süd- und Südosteuropa andauern. Von Sonntag an werden zudem Nordwinde einsetzen. Wegen der extremen Trockenheit werde dann die Waldbrandgefahr hoch sein, teilte der griechische Zivilschutz mit.
Steigende Temperaturen auch in Deutschland
Auch in Teilen Deutschlands ist am Samstag Hitze angesagt: In der Osthälfte und im Süden steigen die Temperaturen laut des Deutschen Wetterdienstes (DWD) auf 30 bis 37 Grad. Im Nordwesten und Westen bleibt es mit 24 bis 29 Grad zwar etwas weniger warm - dafür sollen hier Schauer und Gewitter aufziehen. Am Sonntag soll die Luft in weiten Teilen des Landes kühler werden.