Künftig näher an Europa Grönland wechselt Zeitzone
Grönland rückt ab Oktober eine Stunde näher an Europa heran. Das Parlament in Nuuk hat beschlossen, die Zeitzone für einen großen Teil des Landes zu wechseln. Der Unterschied zu New York und Kopenhagen beträgt dann drei Stunden.
Ein großer Teil Grönlands wechselt im kommenden Jahr seine Zeitzone und rückt auf der Uhr eine Stunde näher an Europa heran. Das hat das Inatsisartut - das grönländische Parlament in Nuuk - beschlossen, wie eine Sprecherin bestätigte.
Den Plänen nach stellen die meisten Grönländer im Frühjahr ihre Uhren eine Stunde auf die Sommerzeit vor, im Herbst aber nicht mehr auf die Winterzeit zurück. Damit befindet sich etwa die grönländische Hauptstadt Nuuk nicht mehr in der Zeitzone UTC-3, sondern UTC-2 - mit jeweils drei Stunden Zeitunterschied zu New York (UTC-5) und Kopenhagen (UTC+1).
Sorge vor Folgen für die Gesundheit
Nach grönländischen Medienberichten hatten einige Politikerinnen und Politiker Sorgen bekundet, dass der Wechsel der Zeitzone Folgen für die Gesundheit der Bevölkerung haben könnte. Die grönländische Wirtschaft habe dagegen für eine Änderung plädiert, um eine größere Überschneidung ihres Arbeitstags mit europäischen Unternehmen - etwa in Kopenhagen - zu haben, hieß es.
Möglich ist der Wechsel, weil Grönland nach einem Abkommen mit der dänischen Regierung seit Mai selbst über seine vier Zeitzonen bestimmen darf. Die anderen drei Zeitzonen sollen zunächst nicht angepasst werden.
Grönland will Sommerzeit abschaffen
Mehrere Parteien äußerten den Wunsch, die Sommerzeit ganz abzuschaffen. Das wurde zwar bereits 2019 beschlossen, aber noch wartet Grönland darauf, dass die EU dasselbe tut.
Die Arktikinsel gehört zum dänischen Königreich, verwaltet sich aber in weiten Teilen selbst. Dänemark ist vor allem für die Außen- und Verteidigungspolitik zuständig.