Schwieriger Einsatz Verletzte Höhlenforscherin in Norditalien gerettet
Mehr als drei Tage dauerte ihre Rettung: Gegen drei Uhr in der Früh ist eine verunglückte italienische Höhlenforscherin ins Freie gebracht worden. Am Samstag war sie in einer Höhle bei Bergamo in die Tiefe gestürzt und hatte sich schwer verletzt.
Nach einem mehrtägigen Einsatz ist eine schwer verletzte Forscherin aus einer Höhle in Norditalien gerettet worden. Die 32 Jahre alte Ottavia Piana war am Samstag beim Erkunden der Höhle Abisso Bueno Fonteno bei Bergamo abgestürzt. Am frühen Mittwochmorgen brachten die Rettungsteams die auf eine Trage gebundene Frau ins Freie, wie die Berg- und Höhlenrettung mitteilte. Ein Helikopter flog sie daraufhin ins Krankenhaus.
Die Rettungsmission gestaltete sich äußerst schwierig. Denn die erst 2006 entdeckte riesige Höhle am Nordufer des Iseo-Sees zwischen Bergamo und Brescia - ein enormes Labyrinth an unterirdischen Gängen, Wasserfällen und Seen - erstreckt sich über eine Gesamtlänge von 50 Kilometern. Nicht einmal die Hälfte davon ist erforscht. Den Rettern gelang es jedoch, den letzten Abschnitt des Höhlenlabyrinths schneller als ursprünglich geplant zurückzulegen.
Schon einmal in Höhle eingeschlossen
Piana war am Samstag mit mehreren Begleitern in der Höhle unterwegs, um den bislang unbekannten Teil zu erforschen. Beim Abstieg in einen engen Tunnel verlor sie den Halt und rutschte in die Tiefe. Dabei zog sie sich nach Angaben der Rettungsdienste mehrere Knochenbrüche und auch Verletzungen im Gesicht zu.
Der Einsatz wurde dadurch erschwert, dass Piana auf einer Trage durch die engen Gänge transportiert werden musste. Alle anderthalb Stunden mussten die Retter pausieren, um Piana medizinisch zu versorgen, hieß es in einer Mitteilung.
In derselben Höhle war Piana bereits im Juli 2023 eingeschlossen. Damals konnte sie nach zwei Tagen gerettet werden. Der an der derzeitigen Rettung beteiligte Arzt, Rino Bregani, sagte der Nachrichtenagentur Ansa: "Sie spricht sehr wenig, aber sie sagt, dass sie nie wieder in eine Höhle gehen wird."