Ministerwechsel in der Ukraine Verteidigungsminister Resnikow muss gehen
Der ukrainische Verteidigungsminister Resnikow ist im Westen bekannt für sein Werben um internationale Militärhilfe. Nun wird er von Präsident Selenskyj ausgetauscht. Das Ministerium brauche neue Ansätze, so Selenskyj.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will Verteidigungsminister Oleksij Resnikow entlassen. "Ich glaube, dass das Ministerium neue Ansätze und andere Formate der Interaktion sowohl mit dem Militär als auch mit der Gesellschaft im Allgemeinen braucht", sagte der Präsident in seiner abendlichen Ansprache.
Details nannte Selenskyj nicht. In den vergangenen Wochen hatte es Korruptionsvorwürfe gegen Resnikow gegeben. Mehrere Medien berichten, das Verteidigungsministerium habe Ende 2022 einen Vertrag mit einem türkischen Unternehmen über die Lieferung von Winteruniformen abgeschlossen, deren Preis sich nach Vertragsabschluss verdreifacht habe. Resnikow wies die Vorwürfe zurück. Zu Jahresbeginn hatte es zudem Berichte über angeblich überteuerte Nahrungsmittellieferungen gegeben.
Resnikow hatte das Amt im November 2021 übernommen, wenige Monate vor der russischen Invasion am 24. Februar 2022. Im westlichen Ausland warb er engagiert um Unterstützung, Waffenhilfe und Training ukrainischer Truppen. Er gilt als gut vernetzt mit den Verbündeten der Ukraine im Westen.
Selenskyj schlägt Nachfolger vor
Als Nachfolger schlug Selenskyj Rustem Umerow vor. Der Wechsel des Verteidigungsministers muss vom Parlament gebilligt werden. Selenskyj sagte, er gehe davon aus, dass die Ernennung Umerows von den Abgeordneten gebilligt werde.
Umerow leitet seit September 2022 den staatlichen Vermögensfonds. Der 41-Jährige war auch an den Verhandlungen über das Schwarzmeer-Getreideabkommen beteiligt.