Auswärtiges Amt

Nach Ende des Wagner-Aufstands Berliner Politik berät zur Lage in Russland

Stand: 25.06.2023 11:05 Uhr

Auch nach dem Ende des Aufstands der Söldnergruppe Wagner gehen in Berlin die intensiven Beratungen zur Lage in Russland weiter. Außenministerin Baerbock verschob eine Auslandsreise. Offizielle Aussagen zu den Entwicklungen sind Mangelware.

Von Georg Schwarte, ARD-Hauptstadtstudio

In Berlin herrscht am Morgen Schweigen zu den jüngsten Entwicklungen in Russland. Außenministerin Annalena Baerbock, die am Mittag eigentlich zu einer mehrtägigen Südafrikareise aufbrechen wollte, verschob den Abflug um einen Tag, um morgen mit ihren Außenamtskolleginnen und -kollegen aus der EU in Luxemburg über die Lage in Russland zu beraten.

Kanzler Scholz, der sich gestern den ganzen Tag laufend über die Entwicklungen informieren ließ, telefonierte am Nachmittag 45 Minuten lang mit dem französischen und mit dem US-Präsidenten sowie mit dem britischen Premier, um über die gemeinsame Lageeinschätzung sowie ein mögliches westliches Vorgehen zu beraten.

Putins Macht "massiv geschwächt"

Der Krisenstab des Auswärtigen Amtes, in dem auch Mitarbeiter aus dem Verteidigungsministerium und Kanzleramt vertreten sind, tagte den gesamten Samstag. Am Abend informierte das Auswärtige Amt dann die Obleute des Auswärtigen- und des Verteidigungsausschusses im Bundestag über die bisher vorliegenden Erkenntnisse. Die beiden Ausschüsse kommen möglicherweise morgen in Berlin zu einer Sondersitzung zusammen.

Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses, Michael Roth, sagte in der ARD, die Macht des russischen Präsidenten sei durch den Aufstand der Wagner-Gruppe massiv geschwächt. Roth räumte wie auch Verteidigungsminister Boris Pistorius ein, dass alle Beobachter von den Ereignissen in Russland überrascht worden seien.

Georg Schwarte, ARD Berlin, tagesschau, 25.06.2023 12:13 Uhr

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete die tagesschau am 25. Juni 2023 um 12:00 Uhr.