Wolodymyr Selenskyj

Verteidigung gegen Russland Selenskyj lobt Einsatz neuer Raketen-Drohne

Stand: 25.08.2024 14:38 Uhr

Auf "Paljanyzja" setzt die Ukraine große Hoffnungen: Mit der neuen Raketen-Drohne aus eigener Produktion kann sie laut Präsident Selenskyj russische Militärflughäfen bekämpfen. Und die Attacken sind ohne Zustimmung der Verbündeten möglich.

Die Ukraine hat nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj eine neue schlagkräftige Waffe gegen Russland entwickelt. Am Samstag habe es den ersten erfolgreichen Kampfeinsatz "unserer neuen Waffe" gegeben: "einer ukrainischen weitreichenden Raketen-Drohne vom Typ 'Paljanyzja'", schrieb Selenskyj auf Facebook. Mit ihr könne sein Land jene Flugplätze bekämpfen, von denen russische Kampfjets und Bomber aufstiegen, um ukrainische Orte anzugreifen.

Schon gestern hatte Selenskyj gesagt, die Raketen-Drohne sei "viel schneller als unsere Langstreckendrohnen - und leistungsfähiger".

Mittel gegen russische Luftüberlegenheit?

Seit Beginn seines Angriffskriegs habe Russland fast 10.000 Raketen unterschiedlichen Typs und mehr als 33.000 Gleitbomben auf die Ukraine abgefeuert, schrieb der Staatschef weiter. Nun verfüge die Ukraine über etwas, um die russische Luftwaffe zu stoppen.

Die Entwicklung der Mischung aus Rakete und Drohne habe eineinhalb Jahre gedauert, sagte Selenskyj. Er machte keine Angaben zur Reichweite der "Paljanyzja". Die Produktion werde rasch ausgeweitet. Die Ukraine ist in den vergangenen Monaten verstärkt zum Bau von Drohnen aller Art übergegangen. Diese relativ preiswerten Waffen können in großen Stückzahlen hergestellt werden.

Von Zustimmung durch Verbündete unabhängig gemacht

In der Vergangenheit hatte Kiew die westlichen Partner immer wieder um die Erlaubnis gebeten, weitreichende Waffensysteme wie Raketen oder Marschflugkörper gegen russisches Territorium einsetzen zu können. Damit sollten unter anderem auch Militärflugplätze in Russland beschossen werden. Westliche Staaten verweigerten diese Erlaubnis, weil sie sich sorgen, in den Krieg hineingezogen zu werden.

Selenskyj machte zwar keine Angaben dazu, wo der neue Hybrid aus Rakete und Drohne eingesetzt wurde. Nach Einschätzung von Militärexperten könnte die "Paljanyzja" aber das erste Mal zum Beschuss eines Munitionsdepots im zentralrussischen Gebiet Woronesch eingesetzt worden sein. Laut Berichten wurde er durch einen Drohneneinschlag ausgelöst.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 25. August 2024 um 10:36 Uhr.