Türkei Ein Toter bei Seilbahnunglück in Antalya
Bei einem Seilbahnunglück im türkischen Antalya ist ein Mensch ums Leben gekommen. Offenbar stürzte ein Pfeiler der Bahn um und traf eine Gondel, deren Boden herausbrach. Inzwischen wurden auch die letzten Passagiere gerettet.
In der südtürkischen Touristenmetropole Antalya ist bei einem Seilbahnunglück ein Mensch ums Leben gekommen, zehn weitere wurden verletzt.
Viele Menschen saßen über Stunden in den Gondeln fest, die letzten konnten erst nach fast 24 Stunden aus der Seilbahn gerettet werden, bestätigten die Rettungskräfte. Insgesamt wurden laut Katastrophenschutzbehörde 174 Passagiere in einer "äußerst riskanten Aktion" nach und nach geborgen.
Ersten Angaben zufolge war ein Stützpfeiler der Seilbahn Sarisu-Tünektepe in den Bergen nahe Antalya am frühen Freitagabend gegen 17.30 Uhr umgeknickt und hatte eine Kabine getroffen. Dabei brach offenbar der Kabinenboden auf, die Insassen stürzten in felsigem Gelände in die Tiefe.
Die Rettungsaktion an der Bahn zog sich über fast 24 Stunden hin.
Minister: Rost am Stützpfeiler
Auslöser des Unglücks seien "Mängel und Rost an den Verbindungspunkten der Stützpfeiler" gewesen, erklärte Justizminister Yilmaz Tunc. Die Behörden nahmen Ermittlungen auf. Gegen 13 Verdächtige wurde Haftbefehl erlassen, darunter die Chefs des Seilbahnbetriebs.
Mehr als 600 Einsatzkräfte waren an der Rettungsaktion beteiligt. Der Gesundheitszustand der Verletzten ist laut Gesundheitsminister Fahrettin Koca stabil. Sie seien in einem Krankenhaus.
Die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtete, die Seilbahn sei wegen des Zuckerfests am Ende des Fastenmonats Ramadan besonders stark besucht gewesen. Am letzten Tag der dreitägigen Feiern zum Fest des Fastenbrechens nutzten viele Türken die freien Tage, um an die Küste zu fahren.
Seilbahn seit 2017 in Betrieb
Die Seilbahn bringt Besucher vom Strand von Konyaalti zu einem Restaurant und einer Aussichtsplattform auf dem Gipfel des 618 Meter hohen Tünektepe. Sie wird von der Stadtverwaltung von Antalya betrieben.
Die Bahn wurde 2017 fertiggestellt und wird zu Beginn des Jahres einer Inspektion unterzogen sowie im Laufe des Jahres routinemäßig geprüft. Sie hat 36 Kabinen, in jede davon passen sechs Personen.