Neue russische Angriffe Mindestens ein Toter und Verletzte in Kiew
Russland hat erneut ukrainische Städte mit Raketen angegriffen. In Kiew wurde mindestens ein Mensch getötet. Der russische Präsident Putin bezeichnete den Krieg in seiner Neujahrsansprache als "moralisch" und "historisch" richtig.
Kurz vor dem Jahreswechsel hat Russland die Ukraine erneut mit Dutzenden von Marschflugkörpern und Raketen angegriffen. Dabei gab es nach Behördenangaben Tote und Verletzte. Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko teilte mit, in der Hauptstadt sei ein älterer Mann getötet und acht Menschen seien verletzt worden. Unter den Verletzten sei auch ein Journalist aus Japan, teilte Klitschko mit.
Kiew wurde von mindestens zehn Explosionen erschüttert, wie Korrespondenten der Nachrichtenagentur AFP berichteten. Die Behörden hatten zuvor Luftalarm ausgelöst und die Menschen aufgefordert, sich in Schutzräumen in Sicherheit zu bringen. Die ukrainische Luftabwehr sei in der Hauptstadt und den umliegenden Gebieten einsatzbereit.
Auch andere Regionen betroffen
Der Vizechef des Präsidentenbüros, Kyrylo Tymoschenko, veröffentlichte im Nachrichtendienst Telegram ein Foto und ein Video von einem teils zerstörten Hotel in Kiew, das auch von Journalisten genutzt wird. Es handele sich um einen Angriff von Mördern und Terroristen, sagte er. Es mache den Russen Freude am Festtagstisch, ein zerstörtes Hotel im Herzen Kiews zu sehen. Infolge der Einschläge wurden auch im Kulturpalast "Palast Ukraine" die Scheiben zerstört, wie er mitteilte. Normalerweise seien dort Frauen mit ihren Kindern. Es sei ein Glück, dass niemand dort gewesen sei zur Zeit des Angriffs.
Auch mehrere andere Regionen wurden nach Behördenangaben attackiert. Angriffe wurden unter anderem aus der südlichen Region Mykolajiw und aus der Region Chmelnyzkyj im Westen gemeldet. In Mykolajiw war von zwei Verletzten die Rede, im westukrainischen Chmelnyzkyj von vier. Erst am Donnerstag hatte Russland die Ukraine mit Drohnen- und Raketenangriffen überzogen.
200 Kriegsgefangene ausgetauscht
Russland und die Ukraine haben derweil mehr als 200 Kriegsgefangene ausgetauscht. Russland habe 140 Menschen an die Ukraine übergeben, teilte der ukrainische Stabschef Andrij Jermak mit. Es handele sich um 132 Männer und acht Frauen. Einige von ihnen seien in Mariupol oder auf der Schlangeninsel im Einsatz gewesen. Das russische Verteidigungsministerium hatte bereits zuvor mitgeteilt, dass die Ukraine 82 russische Soldaten freigelassen habe.
Russlands Präsident Wladimir Putin sagte in seiner Neujahrsansprache, Russland stehe in dem Konflikt "moralisch" und "historisch" auf der richtigen Seite. Russland kämpfe in der Ukraine auch dafür, "unser Volk in unseren eigenen historischen Territorien, in den neuen Gebieten der Russischen Föderation zu schützen", fügte er mit Blick auf die annektierten ukrainischen Gebiete hinzu.