Krieg gegen die Ukraine Massive russische Angriffe an Weihnachten
Am ersten Weihnachtsfeiertag hat Russland die Ukraine massiv aus der Luft angegriffen. Mit rund 70 Raketen und mehr als 100 Angriffsdrohnen wurden vor allem ukrainische Energiequellen attackiert.
Russland hat die Ukraine am ersten Weihnachtsfeiertag mit massiven Drohnen- und Raketenangriffen überzogen. Die ukrainische Luftwaffe meldete Raketenangriffe auf die Regionen Charkiw, Dnipro und Poltawa. Ukrainer suchten am frühen Morgen Zuflucht in U-Bahnstationen. Unter anderem seien russische Marschflugkörper vom Typ Kalibr vom Schwarzen Meer aus abgefeuert worden.
Mit rund 70 Raketen, darunter ballistische Flugkörper, sowie mit mehr als 100 Angriffsdrohnen seien ukrainische Energiequellen attackiert worden, schrieb der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auf X.
"Putin entschied sich bewusst für einen Angriff an Weihnachten. Was könnte unmenschlicher sein?", schrieb er mit Blick auf den Kremlchef. Der ukrainischen Armee sei es gelungen, mindestens 50 Raketen und eine erhebliche Zahl von Drohnen abzuschießen.
In mehreren Regionen des Landes sei es zu Einschlägen und Stromausfällen gekommen, teilte Selenskyj mit. Ziel der russischen Angriffe sei die Energieversorgung. "Sie kämpfen weiter für einen Stromausfall in der Ukraine."
Mehrere Kraftwerke angegriffen
Der Bürgermeister von Charkiw, Ihor Terechow, meldete bei Telegram einen "massiven" Raketenangriff auf die zweitgrößte Stadt der Ukraine. Der Gouverneur sprach von sieben russischen Angriffen. Mindestens drei Menschen seien verletzt worden.
In der östlichen Region Dnipropetrowsk, wo die Temperaturen im Winter um den Gefrierpunkt liegen, erklärte Gouverneur Serhiy Lysak bei Telegram, dass Russland insbesondere das Stromnetz ins Visier genommen habe.
Weiter erklärte er, dass bei einer Such- und Rettungsaktion nach Angriffen auf die Region am Heiligabend festgestellt worden sei, dass ein 43-jähriger Mann getötet und 17 weitere Menschen verletzt worden seien.
Nach Angaben des ukrainischen Energieversorgers DTEK griffen die russischen Truppen mehrere Kraftwerke an. Es gebe schwere Schäden, teilte das Unternehmen auf Telegram mit. "In diesem Jahr ist es der 13. massive Angriff auf den ukrainischen Energiesektor und der zehnte massive Angriff auf die Energieanlagen des Unternehmens."
Luftraum von Rumänien verletzt?
Bei den Angriffen auf die Ukraine soll eine Rakete nach Angaben aus Kiew auch den Luftraum des EU- und NATO-Staates Rumänien sowie auch des Nachbarlandes Moldau verletzt haben. Die russische Rakete habe Rumänien und Moldau überflogen, erklärte der ukrainische Außenminister Andriy Sybiga bei X. Dies verdeutliche, dass Russland "nicht nur die Ukraine bedroht".
Das rumänische Verteidigungsministerium erklärte allerdings, es sei keine Luftraum-Verletzung festgestellt worden. Die von der rumänischen Luftraumüberwachung gelieferten Daten "bestätigten nicht", dass eine Rakete den rumänischen Luftraum verletzt habe.