Block 4 des ukrainischen AKW Saporischschja

Ukraine Feuer am Kühlturm des AKW Saporischschja

Stand: 11.08.2024 23:23 Uhr

Die Blöcke des AKW Saporischschja sind zwar abgeschaltet - doch in oder an einem der Kühlsysteme ist ein Feuer ausgebrochen. Die Strahlungswerte sollen normal sein. Der ukrainische Präsident Selenskyj warf Russland vor, den Brand gelegt zu haben.

In dem von Russland besetzten Atomkraftwerk Saporischschja im südukrainischen Enerhodar ist am Abend nach russischer Darstellung ein Brand an der Kühlanlage ausgebrochen.

Der von Moskau eingesetzte Statthalter der Region, Jewgeni Balizki, erklärte, zuvor habe es einen ukrainischen Angriff auf die Umgebung des Kraftwerks gegeben, wie die Staatsagentur Tass meldete. Es drohe allerdings keine Gefahr, da alle Blöcke des AKW abgeschaltet seien. Die Strahlungswerte seien im normalen Bereich.

IAEA: Sicherheit der Anlage nicht gefährdet

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wiederum warf Russland vor, Feuer in dem AKW gelegt zu haben. Die Strahlungswerte seien zwar normal, schrieb Selenskyj auf der Plattform X. "Aber solange die russischen Terroristen das Nuklearkraftwerk kontrollieren, ist und kann die Lage nicht normal sein."

Auch die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) bestätigte das Feuer. Auf dem Gelände sei starker Rauch zu sehen, nachdem zuvor Explosionen zu hören gewesen seien. Es gebe bislang aber keine Berichte, dass die nukleare Sicherheit der Anlage gefährdet sei. Das AKW habe der IAEA einen "mutmaßlichen Drohnenangriff auf einen der Kühltürme" gemeldet. 

Russland hält AKW besetzt

Russland hat das größte Kernkraftwerk Europas kurz nach Beginn seines Angriffskriegs erobert und hält es seither besetzt.

Beide Seiten machen sich gegenseitig für Angriffe auf das Kraftwerk oder Sabotage daran verantwortlich. Russland hat zuletzt immer wieder ukrainische Drohnenattacken beklagt. Wegen der Sicherheitsbedenken wurden die Reaktoren bereits 2022 heruntergefahren, müssen aber weiter gekühlt werden. Auf dem Gelände sind Beobachter der IAEA stationiert.