Eine zerrissene ukrainische Flagge hängt an einem Draht vor einem Wohnhaus, das während des russischen Angriffskrieges in der südukrainischen Hafenstadt Mariupol am 14. April 2022 zerstört wurde.
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Krieg gegen die Ukraine ++ Russland fliegt Luftangriff auf Kiew ++

Stand: 11.08.2024 12:40 Uhr

Russland hat am frühen Morgen einen Luftangriff auf Kiew gestartet - Augenzeugen berichteten von Explosionen. Bei neuen Angriffen in Kursk wurden mindestens 13 Menschen verletzt. Die Entwicklungen im Liveblog.

Nach einem neuen tödlichen russischen Luftangriff in der Nähe von Kiew drängt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auf den Einsatz westlicher Raketen auf dem Gebiet des Nachbarlandes. Russland habe auch keine Einschränkungen für den Einsatz seiner Raketen, deshalb müsse die Ukraine uneingeschränkte Fähigkeiten erhalten, sagte er laut einer Mitteilung im Nachrichtennetzwerk X.

Dabei verurteilte Selenskyj auch den neuen russischen Luftangriff in der Nähe von Kiew. Bei dem "absichtlichen Terrorschlag" seien ein Vierjähriger und sein Vater getötet und ein 12 Jahre alter Junge verletzt worden.

Die Ukraine hat eigenen Angaben zufolge beim jüngsten Angriff Russlands 53 von 57 Drohnen abgeschossen. Die Drohnen seien über verschiedenen Landesteilen zerstört worden, teilen die Luftstreitkräfte der ukrainischen Hauptstadt Kiew mit. Russland habe auch vier nordkoreanische Raketen eingesetzt, hieß es.

Nach Angaben aus Kiew verfolgt der Vorstoß ukrainischer Truppen in die westrussische Grenzregion Kursk das Ziel, Russland zu destabilisieren. "Wir befinden uns in der Offensive", sagte ein ukrainischer Sicherheitsverantwortlicher der Nachrichtenagentur AFP. Tausende ukrainische Soldaten seien daran beteiligt.

"Das Ziel ist es, die Stellungen des Feindes auseinander zu ziehen, ihm maximale Verluste zuzufügen und die Lage in Russland zu destabilisieren", sagte er. Zudem habe der Vorstoß die Moral in der ukrainischen Armee, innerhalb der Regierung und auch im Volk verbessert. "Dieser Einsatz hat uns gezeigt, dass wir auch angreifen und vorwärts kommen können", sagte er.

Russland hat eigenen Angaben zufolge mehrere aus der Ukraine abgefeuerte Drohnen und ballistische Raketen zerstört. 14 Drohnen und vier Raketen seien am Sonntag über der Region Kursk abgeschossen worden, schreibt das russische Verteidigungsministerium auf Telegram. 16 Drohnen seien über der Region Woronesch abgefangen worden, drei über der Region um Belgorod, jeweils eine über Brjansk und Orlow.

Infolge eines Raketenangriffs sind in einem Vorort der ukrainischen Hauptstadt Kiew nach Angaben des staatlichen Rettungsdienstes ein 35-jähriger Mann und dessen vier Jahre alter Sohn getötet worden. Drei weitere Menschen wurden demnach schwer verletzt. 

Raketenteile seien am Abend in Browary östlich von Kiew auf private Wohnhäuser gefallen, teilten die Helfer bei Telegram mit. Vater und Sohn seien dabei unter den Trümmern eines Gebäudes eingeschlossen worden. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Die Trümmer einer abgeschossenen ukrainischen Drohne haben ein Verwaltungsgebäude und eine Versorgungseinrichtung in der russischen Stadt Woronesch beschädigt, teilte der Gouverneur der Region mit. Es habe keine Verletzten gegeben, schrieb Gouverneur Alexander Gusev im Telegrammdienst.

Karte der Ukraine, schraffiert: von Russland besetzte Gebiete

Karte der Ukraine, schraffiert: von Russland besetzte Gebiete

Bei erneuten Angriffen auf russischem Staatsgebiet ist in der Stadt Kursk ein Wohnhaus beschädigt worden. Dabei wurden offiziellen Angaben zufolge mindestens 13 Menschen verletzt, zwei von ihnen befänden sich in ernstem Zustand. Trümmerteile einer abgeschossenen ukrainischen Rakete seien auf das Gebäude gefallen und hätten einen Brand ausgelöst, berichtete die russische Staatsagentur Tass unter Berufung auf den geschäftsführenden Gouverneur der Region, Alexej Smirnow. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen. Die Ukraine verteidigt sich seit rund zweieinhalb Jahren gegen den russischen Angriffskrieg.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Der amtierende Gouverneur der an die Ukraine grenzenden Region Kursk, in der Moskaus Streitkräfte heftige Kämpfe gegen Kiewer Truppen austragen, hat eine schnellere Evakuierung der Zivilbevölkerung in gefährdeten Gebieten angeordnet. Der amtierende Gouverneur Alexej Smirnow teilte über die Nachrichten-App Telegram mit, er habe den Leiter des Belowskij-Bezirks der Region im Südwesten von Kursk "angewiesen", die Umsetzung der Evakuierungsbefehle zu "beschleunigen".

Russland hat am frühen Sonntagmorgen Luftangriffe auf Kiew geflogen. Nach Angaben des Bürgermeisters der ukrainischen Hauptstadt, Vitali Klischko, sind Luftabwehrsysteme im Einsatz. Augenzeugen berichten gegenüber Reuters von mindestens zwei Explosionen, die sich anhörten, als seien Luftabwehreinheiten im Einsatz. Kiew, sowie die umliegende Region und die gesamte Ostukraine seien in Alarmbereitschaft, teilt die ukrainische Luftwaffe über den Kurznachrichtendienst Telegram mit.

10.08.2024 • 02:50 Uhr

Der Liveblog vom Samstag

Der ukrainische Präsident Selenskyj hat sich erstmals zu dem Vorstoß in die russische Region Kursk geäußert. Belarus wirft der Ukraine vor, Kampfdrohnen in den belarusischen Luftraum geschickt zu haben. Die Entwicklungen vom Samstag zum Nachlesen.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete tagesschau24 am 11. August 2024 um 09:00 Uhr.