Region Dnipropetrowsk Tote nach russischen Angriffen auf Millionenstadt
Nach ukrainischen Angaben starben bei russischen Angriffen in der Region Dnipropetrowsk mindestens acht Personen, darunter zwei Kinder. Erstmalig will Kiew einen russischen Tupolew-Überschallbomber abgeschossen haben.
Bei russischen Angriffen in der zentralukrainischen Region Dnipropetrowsk sind nach Regierungsangaben mindestens acht Menschen getötet worden, darunter zwei Kinder. Die Rettungsarbeiten dauerten noch an, die Zahl der Opfer werde voraussichtlich noch steigen, erklärte Innenminister Ihor Klymenko im Onlinedienst Telegram.
Laut Innenministerium wurden der Bezirk Synelnykowe sowie die Regionalhauptstadt Dnipro angegriffen. In Synelnykowe seien sechs Menschen getötet worden, darunter zwei Kinder im Alter von sechs und acht Jahren, erklärte Innenminister Klymenko.
Kiew: Von 22 Lenkflugkörpern und 14 Drohnen angegriffen
In der Regionalhauptstadt Dnipro wurden nach Angaben des Innenministeriums zwei Menschen getötet und mehr als ein Dutzend weitere verletzt. Gouverneur Serhij Lysak teilte auf Telegram mit, ein mehrstöckiges Gebäude in der Stadt Dnipro stehe in Brand und sei teilweise zerstört. Bei einem Angriff im westlich von Dnipro gelegenen Bezirk Krywyji Rih habe es ebenfalls Schäden und drei Verletzte gegeben.
Die ukrainische Luftwaffe meldete, Russland habe die Ukraine in der Nacht mit 22 Lenkflugkörpern und 14 Drohnen angegriffen. Alle Drohnen vom Typ Schahed und 15 Lenkflugkörper seien zerstört worden, erklärte Luftwaffenkommandant Mykola Oleschtschuk auf Telegram. Der ukrainischen Bahngesellschaft zufolge wurden bei den russischen Angriffen Zuganlagen ins Visier genommen. Unter den Verletzten seien sieben ihrer Mitarbeiter, eine Mitarbeiterin sei getötet worden.
Luftwaffenchef meldet Abschuss von russischem Bomber
Luftwaffenkommandant Oleschtschuk teilte außerdem mit, die Armee habe erstmals seit Kriegsbeginn einen russischen Überschallbomber vom Typ Tupolew 22M3 abgeschossen. Die Luftabwehr habe in Zusammenarbeit mit dem Militärgeheimdienst den strategischen Bomber zerstört, der zuvor an einem Angriff auf die Ukraine beteiligt gewesen sei.
Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben eine Tupolew 22M3 abgeschossen.
Tu-22M3-Bomber seien mit Marschflugkörpern des Typs "Ch-22" ausgerüstet, die von Russland für Angriffe auf friedliche ukrainische Städte eingesetzt würden. Unbestätigte Aufnahmen auf Online-Plattformen zeigten ein Kampfflugzeug mit brennendem Heck, das spiralförmig kreiselnd auf den Boden zuflog.
Russland sprach hingegen von einem Absturz, der offenbar von einer technischen Störung verursacht worden sei. Der Bomber sei auf der Rückkehr von einem Kampfeinsatz gewesen und Hunderte Kilometer von ukrainisch kontrolliertem Gebiet entfernt in der südrussischen Region Stawropol abgestürzt. Mindestens einer der vier Piloten soll umgekommen sein.