Die US-Bürgerin mit russischen Wurzeln Xenia Chawana, die wegen einer Spende an eine Wohltätigkeitsorganisation zur Unterstützung der Ukraine des Landesverrats angeklagt ist, hört ihrem Anwalt Michail Mushailov zu, während sie einer Gerichtsverhandlung in Jekaterinburg beiwohnen.

Vorwurf des Hochverrats US-Bürgerin zu Haftstrafe in Russland verurteilt

Stand: 15.08.2024 14:42 Uhr

Eine US-Bürgerin russischer Herkunft muss in Russland eine Haftstrafe von zwölf Jahren antreten. Die 32-Jährige soll Geld für eine ukrainische Organisation gespendet haben. Ihrem Anwalt zufolge hofft die Frau auf einen Austausch.

Die amerikanische Staatsbürgerin Xenia Chawana ist wegen Hochverrats zu zwölf Jahren Haft verurteilt worden. Das Urteil fiel in Jekaterinenburg. Dort war die Frau, die einen russischen und einen amerikanischen Pass besitzt, im Februar verhaftet worden.

Chawana, die von den russischen Behörden mit ihrem Mädchennamen "Karelina" geführt wird, wurde zur Last gelegt, Geld für das ukrainische Militär gesammelt zu haben. Dieses Geld soll dem russischen Geheimdienst FSB zufolge verwendet worden sein, um "medizinisches Material, Ausrüstung, Waffen und Munition für die ukrainischen Streitkräfte" zu kaufen.

Familienbesuch endet vor Gericht

Ihre Unterstützer behaupten dagegen, sie habe 51,80 Dollar an Razom for Ukraine gespendet, eine in New York ansässige Nichtregierungsorganisation, die Kindern und älteren Menschen in der Ukraine humanitäre Hilfe leistet. Die Organisation bestreitet, dass sie Kiew militärisch unterstützt.

Chawana wurde in Russland geboren und wanderte 2012 in die Vereinigten Staaten aus, wo sie 2021 die amerikanische Staatsbürgerschaft erhielt. Sie wurde vom Nachrichtendienst FSB verhaftet, nachdem sie Anfang des Jahres nach Russland geflogen war, um ihre Familie in Jekaterinburg zu besuchen.

Hoffnung auf einen weiteren Gefangenenaustausch

Das Urteil gegen die 32-Jährige fiel zwei Wochen nach dem größten Gefangenenaustausch zwischen Russland und dem Westen seit dem Kalten Krieg. Im Rahmen dieses Austausches ließ Russland 15 Inhaftierte frei, unter ihnen der US-Reporter Evan Gershkovich und mehrere russische Oppositionspolitiker.

Ihrem Anwalt zufolge hofft Chawana, in einem möglichen zukünftigen Austausch berücksichtigt zu werden. Washington wirft Moskau vor, US-Bürger aufgrund unbegründeter Anschuldigungen zu verhaften, um sie als Druckmittel für die Freilassung von im Ausland verurteilten Russen zu benutzen.