Hitzewelle und Trockenheit Südeuropa kämpft gegen Waldbrände
In Teilen Südeuropas und der Türkei sind wegen anhaltender Trockenheit und Hitze Waldbrände ausgebrochen. Eine Besserung der Lage ist nicht in Sicht - im Gegenteil. Es dürfte eine der längsten Hitzewellen seit Jahrzehnten werden.
Extreme und andauernde Hitze in Spanien, Portugal, Frankreich und Italien haben zum Ausbruch vieler Waldbrände geführt. In Spanien wütete das aktuell schlimmste Feuer weiterhin in der Gemeinde Las Hurdes nahe der Grenze zu Portugal. Die Flammen zerstörten dort bereits rund 3500 Hektar.
Der Wetterdienst Aemet rief für 16 der insgesamt 17 Autonomen Gemeinschaften Spaniens Alarm aus: Die zweite Hitzewelle des Jahres werde wohl eine der längsten seit Beginn der Erfassungen im Jahr 1975 werden. Besonders heiß sollte es mit Temperaturen von bis zu 44 Grad in Andalusien im Süden und in Extremadura im Westen des Landes werden. Dort, an der Grenze zu Portugal, wurden mehr als 400 Menschen wegen eines Waldbrandes evakuiert.
Bei Madrid wird Seewasser zur Brandbekämpfung aus der Luft abgeschöpft.
Eine Tote in Portugal
Auch in dem Nachbarland Portugal kämpften Feuerwehr und Zivilschutz bei teils deutlich über 40 Grad gegen Waldbrände - vor allem im Zentrum des Landes. Bei einem Feuer in der Ortschaft Murtosa kam eine Frau ums Leben.
Am Morgen waren in den Gemeinden Leiria, Pombal und Ourém rund hundert Kilometer nördlich von Lissabon mehr als 1500 Feuerwehrleute bei der Bekämpfung von vier größeren Bränden im Einsatz. Insgesamt seien 600 Menschen in Sicherheit gebracht worden, von denen rund 120 medizinisch behandelt werden mussten, wie es vom Zivilschutz hieß. Behördenangaben zufolge herrschte Ende Juni auf 96 Prozent der Fläche Portugals eine extreme oder schwere Dürre.
Löschhubschrauber stürzt auf Samos ab
Auch auf der griechischen Urlaubsinsel Samos brach im Westen nahe des Ortes Paleochori ein Waldbrand aus. Wie das Onlineportal Samos Voice berichtete, rückten 14 Löschzüge, drei Löschflugzeuge sowie zwei Löschhubschrauber aus, um die Flammen zu bekämpfen. Am Abend war der Brand nach wie vor nicht unter Kontrolle. Zwei Ortschaften wurden vorsorglich evakuiert.
Griechischen Medien zufolge stürzte einer der Hubschrauber während des Einsatzes ab, als dieser gerade Wasser aus dem Meer aufnehmen wollte. Demnach befanden sich vier Insassen an Bord. Der Pilot hätte von der Küstenwache lebend gerettet und in ein Krankenhaus gebracht werden können. Zwei der weiteren Insassen seien tot geborgen worden, der vierte wurde am Abend ebenfalls lebendig geborgen.
Wegen der großen Trockenheit hat die Feuerwehr für etliche Inseln der Ostägäis, aber auch für die Region Attika rund um Athen sowie die großen Inseln Euböa und Kreta auch für Donnerstag die zweithöchste Warnstufe für Waldbrände ausgerufen. Bereits am Dienstag waren landesweit 35 Brände innerhalb von 24 Stunden gemeldet worden.
Evakuierungen in Frankreich
An der französischen Atlantikküste brachten Einsatzkräfte Tausende Menschen vor sich ausbreitenden Flammen in Sicherheit. Bei Teste-de-Buch südlich der Großstadt Bordeaux wurden fünf Campingplätze sicherheitshalber geräumt. 6000 Menschen wurden an andere Orte gebracht, wie die Präfektur der Gironde mitteilte. In dem Gebiet werden Temperaturen von 37 Grad erwartet.
Auch Frankreich setzt Löschflugzeuge ein.
Den Bränden fielen mittlerweile mehr als 1200 Hektar Landfläche zum Opfer. Sie werden durch anhaltende Trockenheit und hohe Temperaturen begünstigt. Die hohe Hitzewarnstufe Orange ist ausgerufen. Nach Angaben der Präfektur kämpften mehr als 600 Feuerwehrleute gegen die Flammen. Auch Einsatzkräfte aus anderen Teilen Frankreichs wurden zur Unterstützung erwartet.
Italien bekämpft Feuer aus der Luft
In Italien kämpft die Feuerwehr unter anderem in der Grenzregion zwischen der Toskana und Ligurien gegen Flammen an einem schwer zugänglichen Hügel, wie die Behörden der Toskana mitteilten. Zwei Hubschrauber und sechs Einheiten verschiedener Einsatzkräfte seien vor Ort. Stärker werdende Winde könnten die Flammen in dem Gebiet weiter anfachen.
Auch in der Türkei brennt es
Auch in der Türkei sind wieder Waldbrände ausgebrochen. Auf der bei Urlaubern beliebten Insel Datca im Südwesten des Landes werde mit acht Löschflugzeugen, 14 Helikoptern und mehr als 100 Löschfahrzeugen gegen Flammen gekämpft, teilte die türkische Forstbehörde mit. Mehrere Häuser mussten geräumt werden, über Verletzte gibt es bislang keine Berichte. Auch in der Provinz Izmir sind zahlreiche Feuerwehrleute wegen Waldbränden im Einsatz.