Türkei Feuerwehr kämpft bei Izmir gegen Waldbrände
Nahe der türkischen Küstenstadt Izmir bemühen sich Einsatzkräfte um die Eindämmung von Waldbränden. Aus zwei betroffenen Gebieten sollen bislang rund 900 Menschen in Sicherheit gebracht worden sein. Die Behörden melden mehrere Verletzte.
Im Norden der auch bei Urlaubern beliebten türkischen Küstenstadt Izmir ist die Feuerwehr im Dauereinsatz, um einen Waldbrand zu bekämpfen. Aus zwei betroffenen Gebieten seien bislang rund 900 Menschen in Sicherheit gebracht worden, berichtete die türkische Nachrichtenagentur Anadolu unter Verweis auf Innenminister Ali Yerlikaya. Das Feuer habe 16 Gebäude beschädigt, 29 Menschen hätten ins Krankenhaus gebracht werden müssen, teilte das türkische Gesundheitsministerium mit.
Ein Sprecher des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan sagte, in der Provinz Izmir seien 3.000 Helfer mit rund 600 Fahrzeugen im Einsatz, darunter Löschflugzeuge, Löschhubschrauber, Bulldozer und weiteres schweres Gerät. Die Millionenmetropole Izmir war am Freitag in dichte Rauchschwaden gehüllt.
Schwere Brandschäden im Industriegebiet
Im Industriegebiet Karsiyaka im Norden Izmirs beschädigten die Flammen 30 Geschäfte, wie Bürgermeister Cemil Tugay auf der Plattform X schrieb. Auch ein zehnstöckiges Wohngebäude fing Feuer. In einer Aufnahme des staatlichen Rundfunksenders TRT war zu sehen, wie das Dach des Gebäudes brannte. Starker Wind hatte die Flammen aus dem nahe gelegenen Waldgebiet in die Stadt getragen.
Feuerwehrleute hatten TRT zufolge Mühe, den Brand zu löschen, während Teile des Daches auf den Boden fielen und geparkte Autos beschädigten. Zuvor seien bereits mehrere Häuser in anderen Wohngebieten abgebrannt, sagte der Gouverneur von Izmir, Süleyman Elban. Mindestens ein Dorf habe evakuiert werden müssen. Verletzte seien bislang nicht gemeldet worden.
Mutmaßliche Brandstifter festgenommen
Landwirtschaftsminister Ibrahim Yumakli sagte heute, die Feuerwehr bekämpfe den Brand auch mit Hubschraubern und Flugzeugen, sodass die Flammen nunmehr keine Bedrohung mehr für Izmirs zentrale Wohngebiete darstellten. Allein in Izmir wurden laut dem Minister 1.600 Hektar Land durch die Flammen vernichtet.
Die Brandursache war bislang unklar. Nach Angaben des Landwirtschaftsministers wurden zwei Menschen in Izmir und vier in der Stadt Bolu festgenommen. Sie werden den Angaben zufolge verdächtigt, für einen Teil der Feuer verantwortlich zu sein.
Die Türkei kämpft seit Beginn des Sommers mit einer Hitzewelle und Waldbränden im ganzen Land. Nach Angaben von TRT gab es am Freitag in mindestens sechs Städten und Provinzen Waldbrände, darunter in den westlichen Städten Canakkale, Manisa und Bolu. Im Juni waren bei Bränden in Mardin im Südosten des Landes 15 Menschen ums Leben gekommen.