Samos Feuer und Krawalle in Flüchtlingslager
In dem Flüchtlingslager auf der griechischen Insel Samos ist ein Feuer ausgebrochen. Etwa 6000 Flüchtlinge sind hier untergebracht. Es kam zu Unruhen. Erst vor wenigen Wochen brannte es in einem Lager auf Lesbos.
Wenige Wochen nach dem Brand mit schweren Ausschreitungen im Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos ist es auch auf Samos zu Ausschreitungen gekommen. Im Registrierungszentrum der Insel oberhalb des Hauptortes Vathi wurden mehrere Feuer gelegt, einige Gasflaschen explodierten. Viele hundert Flüchtlinge verließen daraufhin das mit Stacheldrahtzäunen abgesicherte Lager in Panik. Sie flüchteten an die Hafenpromenade von Samos-Stadt.
Polizei und Sicherheitskräfte haben Tränengas eingesetzt, um die Krawallmacher unter den Migranten auseinanderzutreiben. Es gab zahlreiche Festnahmen. Die Lage war über mehrere Stunden extrem angespannt - die Polizei konnte allerdings weitere Gewalt verhindern.
Lager heillos überfüllt
Nach Angaben von griechischen Lokalreportern auf Samos hatte es nachmittags eine Messerstecherei zwischen einigen männlichen Migranten gegeben. Dabei wurden drei Afghanen schwer verletzt. Später am Abend entwickelten sich neue gewaltsame Proteste direkt am und im Registrierungszentrum. Es ist seit Monaten heillos überfüllt. Viele Flüchtlingsfamilien in Vathi, das auch Samos-Stadt genannt wird, verbrachten die Nacht außerhalb des Lagers.
Der Bürgermeister der Insel, hatte in den letzten Wochen immer wieder auf die extrem angespannte Lage der Flüchtlinge auf Samos hingewiesen. Dabei wurde auch die neu gewählte griechische Regierung kritisiert. Sie hatte vor ihrer Wahl im Sommer eine rasche Verbesserung der Lebensbedingungen auf den Inseln mit überfüllten Flüchtlingszentren versprochen.