Kaschmir-Konflikt Pakistan weist indischen Hochkommissar aus
Als Reaktion auf die Aberkennung der Autonomierechte der indischen Kaschmir-Region will Pakistan seine Beziehungen zu dem Nachbarland erheblich einschränken. Der indische Hochkommissar werde ausgewiesen.
Der indische Hochkommissar in Pakistan hat eine diplomatische Stellung wie ein Botschafter. Nun soll er aus dem Land ausgewiesen werden. Im gleichen Zuge will Pakistan auch seinen Hochkommissar in der indischen Hauptstadt Neu-Delhi zurückrufen. Diese Entscheidungen traf der Nationale Sicherheitsrat Pakistans als Reaktion auf die jüngste Entwicklung in der indischen Provinz Jammu und Kaschmir.
Die diplomatischen Beziehungen zu Indien würden herabgestuft, hieß es. Und der bilaterale Handel ausgesetzt. Außerdem kündigte die pakistanische Regierung an, dass die ihrer Ansicht nach illegale Entscheidung Indiens, der mehrheitlich muslimischen Region Kaschmir die Autonomierechte zu entziehen, vor den UN-Sicherheitsrat gebracht werde.
Sonderstatus aufgehoben
Indien hatte am Montag den Sonderstatus für den indischen Teil der Provinz Kaschmir aufgehoben. In Erwartung heftiger Proteste der einheimischen Bevölkerung waren zuvor Zehntausende zusätzliche Soldaten nach Kaschmir entsandt worden.
Seit Tagen gilt in der Region quasi der Ausnahmezustand. Das Internet ist blockiert, Telefonverbindungen sind unterbrochen, und auf den Straßen von Srinagar und der Umgebung der Hauptstadt von Kaschmir gibt es Straßenblockaden mit Kontrollen durch die Sicherheitskräfte.
Unbestätigten Medienberichten zufolge soll es über 100 Festnahmen gegeben haben. Unter den Festgenommenen sollen sich Politiker und Aktivisten befinden. Ein Student sei auf der Flucht vor den Sicherheitskräften ums Leben gekommen, nachdem er die verhängte Ausgangssperre in der Stadt Srinagar nicht eingehalten haben soll.