Flüchtlinge in Europa Juncker lädt zu EU-Krisentreffen ein
Angesichts der hohen Flüchtlingszahlen lädt EU-Kommissionschef Juncker einige europäische Staats- und Regierungschefs zu einem Spitzentreffen in Brüssel ein. Bei der Zusammenkunft soll es vor allem um die westliche Balkanroute gehen.
EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hat zu einem Spitzentreffen eingeladen, um über die Flüchtlingpolitik zu beraten. Auf dem Sondertreffen am Sonntag in Brüssel soll es insbesondere um die sogenannte Westbalkanroute gehen. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel wird erwartet. Neben Deutschland seien die Staats- und Regierungschefs von Österreich, Bulgarien, Kroatien, Griechenland, Ungarn, Rumänien und Slowenien eingeladen, teilte die EU-Kommission in Brüssel mit.
Außerdem sollen die Nicht EU-Mitglieder Serbien und Mazedonien teilnehmen. Die Staaten befinden sich auf der Balkanroute, auf der die Flüchtlinge von der Türkei aus Richtung Westeuropa ziehen. Eingeladen sind auch der UN-Flüchtlingskommissar António Guterres sowie Vertreter der EU-Asylbehörde EASO und der EU-Grenzschutzagentur Frontex.
Merkel soll Anstoß zum Treffen gegeben haben
"Angesichts der Ausnahmesituation in den Ländern auf der westlichen Balkanroute sind eine größere Zusammenarbeit, verstärkte Beratungen und sofortiges Handeln vonnöten", teilte Junckers Büro mit.
Regierungssprecher Steffen Seibert sagte in Berlin, dass Merkel selbst den Anstoß zu den Treffen gegeben habe. Ziel des Sondertreffens sei die Verständigung auf "Beschlüsse", die umgehend in die Tat umgesetzt werden könnten.
Bis zu 6000 Flüchtlinge an einem Tag
Kroatien und Slowenien sind zurzeit mit einem Ansturm Tausender Menschen konfrontiert. Am Dienstag hätten sich bis zu 5000 Flüchtlinge trotz hochgerüsteter Polizei illegal Zugang zu Kroatien verschafft, berichtete der serbische Innenminister Nebojsa Stefanovic. Die Menschenmenge sei vom serbischen Grenzübergang Berkasovo ins kroatische Bapska durchgebrochen. Auch in das nördlich gelegene Slowenien seien bis zu 6000 Menschen eingereist, teilte das Innenministerium in Ljubljana mit.
Laut eigener Angaben kann Slowenien nur bis zu 2500 Menschen verkraften. Angesichts des Massenansturms von Flüchtlingen auf das kleine EU- und Schengen-Land setzt Slowenien jetzt Militär zur Grenzsicherung ein.