Zwei Jahre nach Verschwinden von MH370 Zwischen Hoffnung und Ohnmacht
Vor genau zwei Jahren verschwand Flug MH370 der Malaysian Airlines mit 239 Menschen an Bord. Im Juni könnte die nun Suche nun eingestellt werden - denn das Budget neigt sich dem Ende zu. Eine Horrorvorstellung für die Angehörigen.
Never give up, gib nie auf: Unter diesem Motto gedenken die Angehörigen der Passagiere sowie der Crew der seit genau zwei Jahren verschollenen Boeing 777 der Malaysia Airlines in Kuala Lumpur ihrer Liebsten. Mit Flug MH370 verschwanden 239 Menschen, wahrscheinlich liegt das Wrack im südlichen Indischen Ozean, in mehreren tausend Metern Tiefe. Gefunden wurde es bisher trotz intensiver Suche nicht.
Zwei Wrackteile wurden inzwischen jedoch angeschwemmt - an der Küste von La Reunion vor Afrika sowie an der Küste von Mozambik - von denen zumindest eines von der Boeing stammt. Für Angehörige wie Grace Subathirai Nathan, deren Mutter mit MH370 verschwand, ein Anlass für neue Hoffnung: "Obwohl wir noch darauf warten, ob auch das zweite Wrackteil von Flug MH370 stammt, wenn es so ist - auch wenn es nicht so ist - es muss weitergesucht werden", sagt Nathan.
Gesucht wird in einem riesigen Areal, mit mehreren Spezialschiffen - und bisher ohne Erfolg. Die gefundenen Wrackteile deuten - wenn man die Strömung berechnet - darauf hin, dass zumindest im richtigen Gebiet gesucht wird. Noch. Denn im Juni soll Schluss damit sein. Auch, weil dann das Geld alle ist. Die Suche wird bis dahin 180 Millionen Australische Dollar gekostet haben, mehr als 120 Millionen Euro.
Angehörige kämpfen vor Gericht um hohe Summen
"Wir haben jetzt dreiviertel des 120.000 Quadratkilometer großen Suchgebiets abgearbeitet, aber das Flugzeug kann sich natürlich noch überall in dem restlichen Areal befinden. Wir bleiben zuversichtlich, dass wir es finden", sagt Martin Dolan, Leiter des Australian Transport Safety Bureau, das die Suche koordiniert.
Für die Angehörigen eine furchtbare Vorstellung: Die Suche wird gestoppt, ohne dass die Boeing und mit ihr die Opfer gefunden wurden. Jacquita Gonzales' Mann war Mitglied der MH370 Crew: "Ich muss es noch einmal sagen: Sie können die Suche beenden, aber wie sollen wir unser Gefühl eines furchtbaren Verlustes beenden? Wir haben bisher unsere Angehörigen nicht zurückbekommen."
In zahlreichen Prozessen wird nun um hohe Geldsummen gestritten - oft geht es um Familien, deren Ernährer ausgefallen sind und die die Ausbildung ihrer Kinder gesichert sehen wollen. 42 Familien akzeptierten die bisher angebotenen 160.000 US Dollar Entschädigung.
Und über die Absturzursache kann weiter spekuliert werden, solange vom Flugzeug nahezu jede Spur fehlt. Verschwörungstheorien gab es genug, aber am Ende spricht alles dafür, dass MH370 solange flog, bis der Treibstoff alle war, und dass auf dieser Strecke kein Mensch, kein Pilot mehr auf die Flugroute Einfluss nahm. Warum aber wich die Boeing kurz nach dem Start am 8. März 2014 vollständig vom Kurs ab? Wer gab in diesem Moment die Befehle? Diese Fragen sind entscheidend - und ebenfalls noch völlig unbeantwortet.