Unerforschter Meerboden wird erkundet Spezialschiffe sollen MH 370 finden
Seit März ist Flug MH 370 verschwunden, von den 239 Menschen an Bord fehlt jede Spur. Bisherige Bemühungen, das Wrack im Indischen Ozean zu finden, sind gescheitert. Die Unglücksursache bleibt unklar. Doch das soll sich ändern. Die aufwändige Suche wird wieder aufgenommen, jetzt mit Spezialschiffen.
Bisher sind alle Bemühungen gescheitert, das Wrack der Boeing 777 der Malaysia Airlines im Südlichen Indischen Ozean zu finden und damit die Unglücksursache zu klären. Die wenigen Daten über den Geisterflug MH 370 deuten zwar auf einen Absturz im südlichen Indischen Ozean hin, aber von dem Flugzeug und den 239 Menschen an Bord fehlt weiterhin jede Spur.
Australien hat das niederländische Spezialschiff "Fugro Equator" damit beauftragt, 60.000 Quadratkilometer bisher völlig unerforschten Meeresbodens zu erkunden. Der Boden liegt bis zu 6000 Metern tief und mehr als 1600 Kilometer westlich der australischen Stadt Perth. Der australische Vize-Premier Warren Truss gibt sich zuversichtlich: "Ich bin sehr optimistisch, dass wir das vermisste Flugzeug in diesem Gebiet entdecken werden. Aber diese Suche ist natürlich eine große Herausforderung."
Keine Anhaltspunkte
Nun wird mit Sonar und Videokameras der gesamte Meeresboden kartografiert - für die Wissenschaft allemal lohnend, ob die Suche nach MH 370 davon profitieren wird, ist bei allem zur Schau gestellten Optimismus noch fraglich. Denn Anhaltspunkte gibt es mittlerweile überhaupt keine mehr. Ganz offenbar ist die Boeing 777 nach ihrem Verschwinden am 8. März noch Stunden hinaus aufs Meer geflogen, eventuell führerlos und mit einer toten Crew im Cockpit bis es keinen Treibstoff mehr gab.
Aber das Gebiet, in dem die Maschine abgestürzt sein könnte, lässt sich nur sehr grob eingrenzen. Mehrmals war man in den vergangenen Monaten bereits sicher, den richtigen Ort entdeckt zu haben - immer war es Fehlalarm. Und nun auch noch die Suche in einer Unterwasser Terra-Incognita. Der Leiter der australischen Transportsicherheitsbehörde, Martin Dolan, erklärt: "Die Kartografierung ist nicht abgeschlossen, wir entdecken ständig bisher Unbekanntes, Unterwasser-Vulkane etwa. Es wird sicher noch einige Überraschungen geben."
Suche dauert ein Jahr
Ein Jahr soll die Suche in dem 60.000 Quadratkilometer großen Gebiet sowie die Auswertung der Daten in Anspruch nehmen, Australien hat nach eigenen Angaben 90 Millionen australische Dollar für die Suche veranschlagt, umgerechnet 63 Millionen Euro. Auch Malaysia beteiligt sich mit einem Spezialschiff.
Malaysias Verteidigungsminister Hishammuddin Hussein sagt, das Schiff breche Anfang September in den südlichen Indischen Ozean auf, um die Untersuchung des Meeresbodens durchzuführen.
Sollten Wrackteile der Boeing gefunden werden, dann stünde das nächste Problem an: Die Blackbox aus großer Tiefe, aus möglichen Unterwasser-Felsspalten an die Oberfläche zu holen. Das Schicksal von MH 370 kann nur so entschlüsselt werden - es könnte auch immer ein Geheimnis bleiben.