Indigene Bevölkerung Die letzte Fahrt des Maori-Königs Tuheitia
Zehntausende Trauernde erwiesen ihm die letzte Ehre: Maori-König Tuheitia wurde in Neuseeland beigesetzt. Die Zeremonie war gleichzeitig ein neuer Anfang. Seine 27-Jährige Tochter bestieg den Thron.
Mit einer traditionellen Feier wurde Neuseelands Maori-König Tuheitia Pootatau Te Wherowher beigesetzt: Tausende säumten den Fluss und die Straßen rund um den Waikato River. Sie tanzten den rituellen Tanz "Haka" und ließen den Gesang "Waiata" erklingen. In einem Kanu wurde der Leichnam des verstorbenen Monarchen zu seiner letzten Ruhestätte gebracht.
König starb nach Operation
Tuheitia war in der vergangenen Woche im Alter von 69 Jahren nach einer Herzoperation verstorben - nur wenige Tage nach dem 18. Jahrestag seiner Krönung. Er galt seit Jahren als gesundheitlich angeschlagen. Mehrere Tage lang war sein Leichnam aufgebahrt worden, nun wurde er am heiligen Taupiri Mountain 100 Kilometer südlich von Auckland beigesetzt.
Tochter tritt seine Nachfolge an
Mit Riten, Gebeten und Tänzen verabschiedeten sich die Maori von ihrem verstorbenen Monarchen. Die traditionelle Zeremonie stand aber nicht nur für ein Ende, sondern auch für einen Neubeginn. Tuheitias Tochter Nga Wai hono i te po Paki bestieg den Thron. Sie wurde vor der Beisetzung von Stammesführern zu seiner Nachfolgerin bestimmt. Mit einer Blätterkrone, einer Walzahn-Halskette und einem Umhang geschmückt, saß die neue Königin nach ihrer Ernennung neben dem Sarg ihres Vaters.
Tuheitias Tochter Nga Wai in ihrem traditionellen Gewand für ihre Thronbesteigung.
Nga Wai ist mit 27 Jahren das jüngste Kind von Tuheitia. Sie ist die achte Monarchin der indigenen Bevölkerung des Pazifikstaats und nach ihrer Großmutter die zweite Frau im Amt. Der Titel ist zwar nicht vererbbar - doch bisher waren alle Regenten direkte Nachkommen ihrer Vorgänger.
Es sei "ein Privileg" mitzuerleben, dass eine junge Maori-Frau Königin wird, sagte der Maori-Kulturexperte Karaitiana Taiuru der Nachrichtenagentur AFP. Angesichts von Herausforderungen wie Künstliche Intelligenz, Erderwärmung und gesellschaftlichen Veränderungen werde eine "neue und jüngere Generation" von Führungspersönlichkeiten gebraucht.