Nach gestopptem Fangabkommen Marokko verbannt EU-Fischer aus seinen Gewässern
Alle Fangflotten aus der EU müssen die Hoheitsgewässer Marokkos verlassen. Die Regierung in Rabat reagiert damit auf eine Entscheidung des EU-Parlaments, das ein Fangabkommen mit dem nordafrikanischen Staat stoppte. Die EU begründete ihren Schritt auch mit Marokkos Westsahara-Politik.
Aus Protest gegen eine Entscheidung des EU-Parlaments zur Fischereipolitik hat Marokko alle Fangflotten aus der Europäischen Union aufgefordert, seine Hoheitsgewässer zu verlassen. Das Außenministerium in Rabat sprach von "einer bedauerlichen Entwicklung mit ernsthaften Auswirkungen auf die Zusammenarbeit zwischen Marokko und der Europäischen Union in der Fischerei".
Das Europäische Parlament hatte am Mittwoch dafür gestimmt, den Vertrag mit dem nordafrikanischen Land nicht zu verlängern, weil er zu teuer sei, eine Überfischung verursache und zudem die Rechte der Bewohner der umstrittenen Region Westsahara nicht ausreichend berücksichtige.
Die Westsahara ist eine frühere spanische Kolonie, die nach ihrer Unabhängigkeit im Jahr 1975 von Marokko annektiert wurde. Die Rebellenbewegung Front Polisario kämpft jedoch mit Unterstützung Algeriens für die vollständige Unabhängigkeit der Region von Rabat.