Im Alter von 78 Jahren Red-Bull-Gründer Mateschitz ist tot
Alles begann mit einem zuckrigen Energy Drink in den 1980er Jahren: Mit Red Bull baute Dietrich Mateschitz ein Imperium auf, das die Sportwelt veränderte und prägte. Nun ist der Milliardär im Alter von 78 Jahren gestorben.
Der österreichische Milliardär und "Red Bull"-Inhaber Dietrich Mateschitz ist tot. Das Formel-1-Team von Red Bull bestätigte entsprechende Medienberichte. Der Sender Sky News und deutschsprachige Medien hatten zuvor berichtet, der 78-Jährige sei nach längerer Krankheit gestorben. Eine entsprechende E-Mail sei an alle Mitarbeiter von Red Bull verschickt worden.
"Wir wussten, dass er in einem schwierigen gesundheitlichen Zustand war", sagte Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko Sky im Fahrerlager der Formel 1 in Austin. "Nachdem es jetzt eingetreten ist, ist es trotzdem unfassbar, dass eine so große Persönlichkeit abtreten musste." Mateschitz sei "einmalig" gewesen, "aber er war ein bescheidener Mensch".
Mercedes' österreichischer Motorsportchef Toto Wolff sagte bei Sky, Mateschitz habe "eine Marke kreiert und einen Bereich, den es vorher nicht gab. Was er für den Sport gemacht hat und wie viel er dem Sport gegeben hat, hat es davor nicht gegeben".
Prägende Figur im Sport
Mateschitz prägte mit seinem Unternehmen und seiner Marketingstrategie über viele Jahre den Sport weltweit. Zum Imperium des Österreichers gehören neben dem Fußball-Bundesligisten RB Leipzig unter anderem auch der Eishockey-Club Red Bull München sowie die Formel-1-Teams Red Bull und Alpha Tauri, ehemals Toro Rosso. Weltweit stehen zahlreiche Sportler bei Red Bull unter Vertrag.
1984 gründete Mateschitz das Unternehmen - zusammen mit dem Thailänder Chaleo Yoovidhya. Bei einem Asien-Besuch hatte er zuvor die stimulierende Wirkung des Energiegetränks Kraetin Daeng ("Roter Stier") kennengelernt. Mit Red Bull wurde Mateschitz zum Multimilliardär. Das Magazin "Forbes" listete ihn Ende September unter den Superreichen der Welt mit einem Vermögen von 19 Milliarden Dollar (19,7 Milliarden Euro) auf Rang 75. Mateschitz hielt 49 Prozent der Anteile an dem Unternehmen.
Nach seinem anfänglichen Interesse an Architektur hatte sich der Steirer entschlossen, an der Wiener Hochschule für Welthandel Betriebswirtschaft zu studieren. Der Weg hatte den am 20. Mai 1944 in St. Marein im Mürztal geborenen Mateschitz danach über die Marketingabteilung von Unilever und Jacobs zum Zahnpastahersteller Blendax geführt, ehe sich Mateschitz mit Red Bull selbstständig machte.
Erfolgreich mit Sebastian Vettel und RB Leipzig
Zu dem Marketingkonzept des Unternehmens im Sport gehörte vor allem die direkte Identifikation mit der Marke und deren Namen. Dass das RB bei RB Leipzig für RasenBallsport und nicht für Red Bull steht, liegt nur am Werbeverbot in Vereinsnamen im deutschen Profi-Fußball. In Salzburg und New York tragen beide Clubs den Firmennamen.
In der Formel 1 feierte Mateschitz mit Sebastian Vettel die erfolgreichste Zeit, von 2010 bis einschließlich 2013 holten der gebürtige Heppenheimer und Red Bull jeweils den Fahrer- und den Konstrukteurstitel. Im vergangenen Jahr kehrte Red Bull mit Weltmeister Max Verstappen auf den Thron zurück und dominiert auch in diesem Jahr die Motorsport-Königsklasse.
Mateschitz' Imperium umfasst neben Sport und Immobilien auch diverse Medien, darunter ein eigener TV-Sender. Kritik an den oftmals hochriskanten Sportarten, in und mit denen Red Bull für sich wirbt, gab es auch immer wieder, da es bei Werbedrehs auch schon zu tödlichen Unfällen und Stürzen kam.
Wer nun die Führung des Unternehmens antritt, ist offen. Seit ein paar Jahren wird sein Sohn, den Mateschitz mit seiner ehemaligen Lebensgefährtin hat, als potenzieller Nachfolger aufgebaut.