Vorsitz im UN-Beratergremium Merkel lehnt Jobangebot von Guterres ab
Die ehemalige Bundeskanzlerin Merkel hat das Angebot für den Vorsitz in einem UN-Beratergremium abgelehnt. Das Gremium zu globalen öffentlichen Gütern ist eines der Vorzeigeprojekte von Generalsekretär Guterres zur Reform der UN.
Ex-Kanzlerin Angela Merkel das Jobangebot von UN-Generalsekretär António Guterres aus New York abgelehnt. Merkel habe "dazu in der letzten Woche mit dem UN-Generalsekretär telefoniert, sich bedankt, und ihm mitgeteilt, dass sie das Angebot nicht annehmen wird", teilte das Büro Merkels der Nachrichtenagentur dpa auf Anfrage mit.
In einem Brief hatte Guterres der 67-Jährigen den Vorsitz in einem hochrangig besetzten Beratungsgremium zu globalen öffentlichen Gütern angeboten, die potenziell über Ländergrenzen hinweg der gesamten Weltbevölkerung dienen sollen.
Beispiele für globale öffentliche Güter sind etwa die Ozonschicht, aber je nach Definition auch international geltende Regelwerke wie jene zur Flugsicherheit und zum weltweiten Handel.
Gremium ist Teil einer UN-Reform
Das Beratergremium zu globalen öffentlichen Gütern ist eines von Guterres' Vorzeigeprojekten zur Reform der Vereinten Nationen in seiner Anfang Januar begonnenen zweiten Amtszeit.
In seinem Bericht zur Veränderung der UN aus dem vergangenen Jahr schrieb der Generalsekretär: "Ich werde einen hochrangigen Beirat unter der Leitung ehemaliger Staats- und Regierungschefs bitten, globale öffentliche Güter und andere Bereiche von gemeinsamem Interesse zu ermitteln, in denen Verbesserungen der Führung am dringendsten erforderlich sind."
Nach Ansicht von Guterres hat die Corona-Pandemie große Lücken bei der internationalen Zusammenarbeit aufgezeigt. Von dem angestrebten Beratergremium müssten Impulse dafür ausgehen, Praktiken und Prinzipien für das Handeln auf globaler Ebene zu erneuern.
Merkels Zustimmung galt als unwahrscheinlich
Bei den Vereinten Nationen war die Wahrscheinlichkeit, dass sie das Jobangebot aus dem UN-Hauptquartier am New Yorker East River annimmt, zuvor allerdings als eher gering eingeschätzt worden.