Gemeinsames Rüstungsprojekt G7-Staaten entwickeln neuen Kampfjet
Großbritannien, Japan und Italien wollen gemeinsam ein neues Kampfflugzeug entwickeln. Damit stärken die drei G7-Staaten ihre militärische Zusammenarbeit.
Die drei G7-Staaten Italien, Großbritannien und Japan haben ein gemeinsames Rüstungsprojekt vereinbart: Die Nationen wollen bis 2035 gemeinsam einen neuen Kampfjet entwickeln. Wie die britische Regierung in London mitteilte, wollen sich die G7-Partner mit dieser "beispiellosen internationalen Luft- und Raumfahrtkoalition" an künftige Sicherheitsbedrohungen anpassen und darauf reagieren.
Ziel sei ein entscheidender Wandel bei Luftmacht und Verteidigungsfähigkeit durch eine neue Kampfjet-Generation. Das Flugzeug soll mit den Maschinen anderer NATO-Partner kompatibel sein und schließlich die Jets vom Typ Eurofighter Typhoon der Royal Air Force ersetzen.
Japan will Militärausgaben verdoppeln
Die Allianz mit Italien und Japan mache deutlich, dass die Sicherheit der euro-atlantischen und indo-pazifischen Regionen eng zusammenhänge, sagte der britische Premierminister Rishi Sunak. Er wollte bei einem Besuch auf dem ostenglischen Luftwaffenstützpunkt Coningsby die erste Phase des Global Combat Air Programme (GCAP) getauften Projekts offiziell starten. Vorgesehen ist danach ein "Netzwerk der Fähigkeiten" mit unbemannten Flugzeugen, fortschrittlichen Sensoren, hochmodernen Waffen und innovativen Datensystemen.
Die gemeinsame Vereinbarung bekräftigt auch die wachsenden Verteidigungsambitionen Japans: Premierminister Fumio Kishida hatte jüngst angekündigt, man wolle die Verteidigungsausgaben bis 2027 mehr als verdoppeln. Damit reagierte Tokio auf das Aufrüsten Chinas und Nordkoreas.
Schaffung hoch qualifizierter Arbeitsplätze
Die Entwicklungskosten, die laut "Financial Times" auf mehr als zehn Milliarden Dollar geschätzt werden, wollen sich die drei G7-Staaten teilen. "Indem wir im Geiste einer gleichberechtigten Partnerschaft zusammenarbeiten, teilen wir die Kosten und den Nutzen dieser Investition in unsere Menschen und Technologien", hieß es in einer gemeinsamen Erklärung. So sollen auch hoch qualifizierte Arbeitsplätze in den drei Ländern entstehen.
Erst vor kurzem hatten sich auch Deutschland und Frankreich auf ein gemeinsames Rüstungsprojekt geeinigt. Mit dem FCAS soll ein milliardenschweres Luftkampfsystem entwickelt werden soll.