Lizenzen in Österreich 5G-Auktion bringt mehr Geld als erwartet
Österreich hat die ersten Frequenzen für den Mobilfunkstandard 5G versteigert und deutlich mehr eingenommen als erwartet. Der Fokus der Auktionen liege aber auf der Qualität, machte die Wirtschaftsministerin deutlich.
Österreich hat die ersten Frequenzen für den neuen Mobilfunkstandard 5G versteigert - damit zählt die Alpenrepublik zu ersten Ländern in Europa. In die Staatskasse flossen zunächst knapp 188 Millionen Euro, wie der Telekomregulator RTR mitteilte. Der Erlös liegt somit deutlich über den von der österreichischen Regierung budgetierten 50 Millionen Euro.
In der ersten Runde der Auktionen ging es um die Versorgung in den Landeshauptstädten. Die Frequenzen für eine landesweite Abdeckung Österreichs werden erst 2020 vergeben.
Den Großteil der Bandbreiten ersteigerten die teilstaatliche Telekom Austria, die zur Deutschen Telekom gehörende T-Mobile sowie der zu Hutchison zählende Anbieter "Drei". Telekom Austria gab dafür 64 Millionen Euro aus, T-Mobile 57 Millionen Euro und "Drei" 52 Millionen Euro. Außerdem kamen vier regionale Anbieter zum Zug.
Qualität vor Erlös
Die Lizenzen sind mit Versorgungsauflagen verbunden. So müssen alle Bieter sicherstellen, dass bis Ende 2020 insgesamt knapp 1000 Sendeanlagen aufgestellt sind und bis 2022 über 3000 Anlagen. Meist werden dabei bestehende Sendemasten umgerüstet.
Im Gegensatz zu früheren Ausschreibungen habe der Fokus dieser Auktion auf Qualität und Ausrollung gelegen und "nicht auf Erlösmaximierung für das Staatsbudget", sagte Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck.
Die neuen Lizenzen sind mit Versorgungsauflagen verbunden: Bis Ende 2020 sollen insgesamt knapp 1000 Sendeanlagen aufgestellt sein.
Deutsche Auktion am 19. März - vielleicht
In der Schweiz und in Italien brachte die 5G-Versteigerung noch mehr ein. In der Schweiz flossen bei der Auktion im Februar 380 Millionen Franken in die Staatskasse, Italien hatte bereits im vergangenen Oktober 6,6 Milliarden Euro eingenommen.
In Deutschland wird die Auktion von 5G-Frequenzen am 19. März starten. Die Provider Deutsche Telekom, Vodafone und Telefónica haben allerdings gegen die Auflagen der Auktion Klagen eingereicht, so dass die rechtlichen Rahmenbedingungen der Versteigerung noch nicht geklärt sind.
5G soll Datengeschwindigkeiten ermöglichen, die mindestens 100 Mal schneller sind als die 4G-Netze und für sehr niedrige Reaktionszeiten sorgen. Auch müssen keine Unterbrechungen während der Übertragung befürchtet werden. Das sind Bedingungen, die auch für künftige Schlüsseltechnologien nötig sind - etwa das autonome Fahren, virtuelle Realität und Industrie 4.0.