Schutz von Jugendlichen Australien sagt E-Zigaretten den Kampf an
Australien geht konsequent gegen E-Zigaretten vor. Das Land verbietet künftig die Einfuhr von Vapes, die nicht für Apotheken bestimmt sind. Außerdem werden Verpackungen und Geschmacksrichtungen verboten, die besonders Jugendliche ansprechen.
Australien verstärkt den Kampf gegen Nikotinkonsum. Das Land werde künftig die Einfuhr von allen Vapes verbieten, die nicht für Apotheken bestimmt seien, kündigte Gesundheitsminister Mark Butler an. Zudem werden nicht nur Einweg-E-Zigaretten aus den Regalen verbannt, sondern auch bestimmte Verpackungen und Geschmacksrichtungen verboten.
Das Vorhaben dient vor allem dazu, Jugendliche zu schützen. "Keine Kaugummi-Aromen mehr, keine rosa Einhörner oder E-Zigaretten, die als Textmarker getarnt sind, damit Kinder sie in ihren Federmäppchen verstecken können", sagte Butler. "Stattdessen werden wir einfache Verpackungen haben, mit einfachen Aromen."
In Australien sollen unter anderem E-Zigaretten mit bestimmten Geschmacksrichtungen verboten werden.
"Größtes Schlupfloch in der australischen Geschichte"
Das Dampfen sei "das größte Schlupfloch in der australischen Geschichte" geworden. Das Land werde nicht zulassen, dass die Fortschritte, die bei der Reduzierung des Tabakkonsums erzielt worden seien, "durch die neue Bedrohung" für die öffentliche Gesundheit zunichte gemacht würden. "Vaping wurde an Regierungen und Gemeinden auf der ganzen Welt als therapeutisches Produkt verkauft, um Langzeitrauchern beim Aufhören zu helfen", betonte der Minister.
Stattdessen würden gerade junge Menschen, die dampften, mit dreimal höherer Wahrscheinlichkeit anfangen, auch normale Zigaretten zu rauchen. "Das muss ein Ende haben. Wir werden nicht tatenlos zusehen, wie das Dampfen eine weitere Generation von Nikotinsüchtigen hervorbringt."
Außerdem will die australische Regierung die Steuer auf Tabak ab September in den nächsten vier Jahren um fünf Prozent jährlich erhöhen. Im gesamten Vier-Jahres-Zeitraum sei das eine Steigerung der Steuereinnahmen um 3,3 Milliarden australische Dollar (rund zwei Milliarden Euro).
Auch in Deutschland umstritten
Einweg-E-Zigaretten sind auch in Deutschland umstritten - vor allem wegen ihrer schlechten Umweltbilanz. Im März hatte sich der Bundesrat dafür eingesetzt, Einweg-E-Zigaretten auf EU-Ebene zu verbieten.
Auf der Seite des Bundesumweltministeriums heißt es: "Weder Batterie noch Flüssigkeit lassen sich austauschen. Das macht Einweg-E-Zigaretten zu einem kurzlebigen Wegwerfprodukt, das aus umweltpolitischer Sicht eine Ressourcenverschwendung ist."
In Deutschland und der EU gelten die Regelungen des Jugendschutzes bei Tabakwaren auch für E-Zigaretten - sowohl für solche Produkte, die Nikotin enthalten als auch für nikotinfreie Produkte.