Tropensturm in Neuseeland Zahl der Toten durch "Gabrielle" steigt
Neuseeland hat ein fünftes Todesopfer durch den Tropensturm "Gabrielle" gemeldet. Die Zahl der Opfer könne aber noch steigen, so die Polizei. Für viele Landesteile warnt der Wetterdienst vor weiteren heftigen Regenfällen.
Die Zahl der Todesopfer durch den tropischen Zyklon "Gabrielle" in Neuseeland ist auf fünf gestiegen. Ein weiterer Mensch sei in der Nähe der Stadt Gisborne im Nordosten der Nordinsel tot aus den Fluten geborgen worden, teilte die Polizei mit. Die Zahl der Opfer könne aber noch steigen. Zahlreiche Menschen hätten bislang noch nicht kontaktiert werden können, sagte Polizeisprecherin Jeanette Park.
Weil der Mobilfunkempfang gestört ist, ist die Kommunikation mit einigen der schwer betroffenen Gebiete weiter schwierig. "Die Zerstörung ist unglaublich", sagte Park nach einem Besuch im Katastrophengebiet. "Wenn man das sieht, kann man es einfach nicht fassen."
Für viele Landesteile sagte der Wetterdienst weitere Niederschläge und Gewitter voraus. Erst ab dem Wochenende sollte sich das Wetter landesweit beruhigen, teilte MetService auf Twitter mit.
"Wir versuchen, das Ausmaß zu verstehen"
Auch Ministerpräsident Chris Hipkins machte sich vor Ort ein Bild von der Lage. "Die Schäden sind riesig, und wir versuchen gerade, das ganze Ausmaß zu verstehen", sagte er. "Wir werden in Zukunft weitere solche Wetterereignisse erleben, und wir müssen vorbereitet sein", sagte er.
Der Tropensturm war seit Montag mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 140 Stundenkilometern über die Nordinsel des Pazifikstaats gezogen. Er brachte heftige Regenfälle und bis zu elf Meter hohe Wellen mit sich.
Durch das Unwetter und seine Folgen waren Häuser eingestürzt und Straßen zerstört worden. Mehr als 10.000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen, einige von ihnen musste die Armee mit Hubschraubern von den Dächern ihrer überfluteten Häuser holen. Vielerorts waren Einwohner von der Stromversorgung abgeschnitten. Wegen der massiven Schäden rief die Regierung am Dienstag den Nationalen Notstand aus - erst zum dritten Mal in der Geschichte des Landes.