Vertraute Putins auf EU-Sanktionsliste Zwei Banker und ein Judo-Partner
Die neuen Sanktionen der EU treffen auch drei enge Vertraute des russischen Präsidenten Putin: Zwei sind Miteigentümer der Kreml-nahen Rossiya-Bank. Der dritte ist ein Unternehmer, der viel Geld mit Olympia in Sotschi gemacht hat - und einst mit Putin Judo trainierte.
Die Europäische Union hat mit neuen Einreiseverboten und Kontensperrungen drei enge Vertraute des russischen Präsidenten Wladimir Putin bestraft. Die Männer stehen auf einer jetzt im EU-Amtsblatt veröffentlichten Sanktionsliste. Mit der Veröffentlichung treten die Sanktionen automatisch in Kraft. Bei den prominenten Putin-Vertrauten handelt es sich um Arkady Rotenberg, Juri Kowaltschuk und Nikolai Schamalow.
Rotenberg wird im Amtsblatt als früherer Judo-Sparringpartner Putins beschrieben. Er habe dank der Protektion Putins ein Vermögen gemacht und zahlreiche staatliche Aufträge bekommen, unter anderem für die Olympischen Winterspiele in Sotschi. Eine seiner Firmen bereite den Bau einer Brücke zwischen der Krim und Russland vor. Rotenberg steht auch auf der Sanktionsliste der USA.
Arkady Rotenberg, ein enger Vertrauter Putins, steht auf der Sanktionsliste der EU...
95 Personen nun mit EU-Sanktionen belegt
Kowaltschuk halte 38 Prozent der Anteile an der Bank Rossiya, die nicht nur seit der Annexion der Krim stark expandiert habe, sondern auch ein wichtiger Gesellschafter der Nationalen Mediengesellschaft sei. Der dritte Putin-Vertraute auf der Liste, Schamalow, ist zweitgrößter Teilhaber der Bank Rossiya.
Sie gehören zu insgesamt acht Personen, die wegen der Annexion der Krim oder wegen der Unruhen in der Ostukraine Einreiseverbote erhielten und deren Vermögen in der EU eingefroren werden. Damit erhöht sich die Zahl der von diesen Sanktionen betroffenen Menschen auf insgesamt 95.
Fluggesellschaft Dobrolet auf Schwarzer Liste
Die Liste der Unternehmen und Organisationen, die keine Geschäfte in der EU mehr machen dürfen, wuchs um drei russische Firmen auf 23. Neu auf die Schwarze Liste der EU kamen der Hersteller von Flugabwehrraketen, Almaz-Antey, sowie die auf der Krim exklusiv operierende Fluggesellschaft Dobrolet und die Russian National Commercial Bank. Die EU verbot auch Handel mit der von Russland annektierten Krim und der Region Sewastopol sowie alle Investitionen dort.
Die einschneidenden Wirtschaftssanktionen, auf die sich die EU-Botschafter am Dienstag geeinigt hatten, sollen am Donnerstag von den 28 Regierungen der Europäischen Union offiziell beschlossen werden. Mit den Sanktionen soll unter anderem der Zugang russischer Banken zu den Finanzmärkten der EU erschwert werden.