Energieversorgung Russland stoppt Gaslieferung nach Österreich
In Österreich hatte man schon damit gerechnet, nun ist es passiert: Russland hat angekündigt, seine Gaslieferung in das Land von Samstag an zu stoppen. Hintergrund ist offenbar ein Rechtsstreit.
Russland wird seine Gaslieferungen nach Österreich von Samstag an stoppen. Das teilte das teilstaatliche österreichische Energieunternehmen OMV mit.
Eine offizielle Stellungnahme aus Moskau gibt es nicht. Hintergrund dürfte aber ein Rechtsstreit sein: OMV hatte von einem Schiedsgericht der Internationalen Handelskammer im Streit mit dem russischen Energieriesen Gazprom 230 Millionen Euro zugesprochen bekommen. Bis dieser Betrag erreicht ist, sieht die OMV das aus Russland gelieferte Gas als bezahlt an.
Österreich sieht sich gut gerüstet
Als Reaktion darauf rechnete OMV bereits mit einem völligen Stopp der Lieferungen aus Russland. Das ist nun passiert - doch das Unternehmen sieht sich für ein solches Szenario gut gerüstet.
Nach Ansicht der Behörde E-Control, die in Österreich für die Regulierung von Gas und Strom zuständig ist, ist das Land nicht mehr von russischem Gas abhängig. Zwar habe Österreich in diesem Jahr noch durchschnittlich 80 Prozent seines Gasbedarfs aus russischen Quellen gedeckt - als eines der wenigen Länder in der EU bekam Österreich 2024 überhaupt noch Gas aus Russland. Inzwischen seien aber andere potenzielle Lieferwege gefunden worden, sagte der Vorstand von E-Control, Alfons Haber, der Nachrichtenagentur dpa. Die Versorgung mit Flüssiggas aus Deutschland sei möglich. Zudem seien die Gasspeicher in Österreich zu 90 Prozent gefüllt.
Gesamter Gasmarkt ist betroffen
Von dem Lieferstopp ist der gesamte Gasmarkt in Österreich betroffen, da die OMV einziger Vertragspartner von Gazprom im Land ist und sämtliche Lieferungen am Knotenpunkt Baumgarten an der slowakischen Grenze abnimmt.