EU-Kommission zu Grenzkontrollen Rückkehr zu Schengen bis Dezember
Die EU-Kommission will die wegen der Flüchtlingskrise verhängten Grenzkontrollen innerhalb des Schengenraums bis Jahresende beenden. Brüssel warnte vor Milliardenkosten für die europäische Wirtschaft, sollten die Kontrollen dauerhaft in Kraft bleiben.
Die Grenzkontrollen, die derzeit im Schengen-Raum stattfinden, sollen nur vorläufig sein. Das bestätigte die EU-Kommission. Innenkommissar Dimitris Avramopoulos: "Wir können keine Freizügigkeit im Inneren haben, wenn wir es nicht schaffen, unsere Außengrenzen wirksam zu kontrollieren", erklärte er weiter.
Spätestens ab August soll nach den Plänen der EU-Kommission die geplante europäische Grenz- und Küstenwache zum Einsatz kommen. Ziel ist, dass sie spätestens im September voll einsatzfähig ist.
Sieben Schengen-Länder kontrollieren wieder
Wegen der Flüchtlingskrise haben derzeit sieben Länder Kontrollen an ihren Grenzen wieder eingeführt, darunter Deutschland. Die Kontrollen hinderten EU-Bürger nicht nur am freien Reisen, "sie haben auch bedeutende wirtschaftliche Kosten", erklärte die Kommission. Nach bisherigen Schätzungen könnte die Wiedereinführung von Grenzkontrollen jährlich zwischen fünf und 18 Milliarden Euro kosten.
Vor allem beim Tourismus werden Einbußen befürchtet. Auch Pendler, die in benachbarten Ländern arbeiten und der grenzüberschreitende Gütertransport sind betroffen. Für Deutschland, Polen und die Niederlanden würden die zusätzlichen Kosten im Straßenverkehr 500 Millionen Euro kosten, in Spanien oder Tschechien wären es 200 Millionen Euro. Außerdem wird befürchtet, dass Waren teurer werden.