Krieg in der Ukraine Schwierige Lage im Osten
Im Osten der Ukraine haben sich die Kämpfe zugespitzt - vor allem in der Nähe der Städte Bachmut und Soledar ist die Lage schwierig. Präsident Selenskyj bleibt dennoch optimistisch, dass die eigenen Truppen durchhalten.
Die Kämpfe im Osten der Ukraine haben sich zugespitzt. Speziell im Norden des Gebiets Donezk um die Städte Bachmut und Soledar ist die Lage nach Angaben aus Kiew schwierig. Präsident Wolodymyr Selenskyj gibt sich trotzdem überzeugt davon, dass die eigenen Truppen durchhalten und verspricht ihnen Verstärkung.
"Bachmut hält durch", sagte der 44-Jährige am Sonntag in seiner täglichen Videoansprache. Auch das benachbarte Soledar halte durch, obwohl die Lage schwierig sei. "Dies ist einer der blutigsten Orte an der Front", beschrieb er das Gebiet um die beiden Kleinstädte, die nur 14 Kilometer voneinander entfernt liegen.
Dorf in der Nähe von Bachmut eingenommen
Die ukrainischen Streitkräfte wehrten nach eigenen Angaben russische Angriffe auf 14 Städte und Ortschaften in der Region Donbass im Osten des Landes ab. Vor allem die Stadt Bachmut bleibe umkämpft, teilt der Generalstab in einem Lagebericht mit. Am Vortag habe es vonseiten des russische Militärs sieben Raketenangriffe, 31 Luftangriffe und 73 Angriffe mit Mehrfachraketenwerfern gegeben.
Ein Dorf in der Nähe der seit Monaten schwer umkämpften Stadt Bachmut nahmen pro-russische Separatisten eigenen Angaben zufolge jedoch ein. Das Dorf Bachmutske sei "von den Streitkräften der Russischen Föderation befreit" worden, erklärten die Behörden der Separatisten im Onlinedienst Telegram. Die Nachrichtenagentur AFP konnte die Angaben nicht unabhängig verifizieren. Das Dorf Bachmutske liegt nordöstlich von Bachmut und direkt vor der Stadt Soledar.
Dunkelgrün: Vormarsch der russischen Armee. Schraffiert: Von Russland annektierte Gebiete.
"Derzeit ist es schwer in Soledar"
Laut Selenskyj besichtigte am Sonntag der Befehlshaber des ukrainischen Heeres die Truppen in Bachmut und Soledar. Olexandr Syrskyj werde die Verteidigung leiten und Verstärkung sowie größere Feuerkraft gegen den Feind organisieren. Syrskyj gilt in der Ukraine als Held, dem die Erfolge bei der Verteidigung von Kiew und bei der Rückeroberung des Gebiets Charkiw zugeschrieben werden.
Die stellvertretende ukrainische Verteidigungsministerin Hanna Maljar berichtete - ebenfalls am Sonntag -, dass an den Angriffen vor Ort nicht nur reguläre Einheiten der russischen Armee, sondern auch Söldnertruppen beteiligt seien. Dort sollen die als gut ausgerüstet geltenden Söldner der "Wagner"-Truppe beteiligt sein.