Geflüchtete Frauen aus dem Sudan.

UN-Bericht Gleichstellung von Frauen kommt nur langsam voran

Stand: 17.09.2024 11:27 Uhr

Weltweit leiden Frauen unter Armut, fehlendem Zugang zu Bildung und sexualisierter Gewalt. Zwar gibt es laut einem UN-Bericht Fortschritte bei der Gleichstellung, doch es geht nur schleppend voran.

Die Gleichstellung der Geschlechter kommt trotz weltweiter Fortschritte zu langsam voran. Das geht aus einem Bericht der UN-Frauenorganisation UN Women hervor.

Ein ausgewogenes Verhältnis von Frauen und Männern in Parlamenten könnte demnach erst im Jahr 2063 erreicht werden. Auch Armut bleibt für Frauen ein bestimmendes Thema. Es könnte noch 137 Jahre dauern, bis extreme Armut für Frauen und Mädchen beseitigt ist.

In dem Bericht wird zudem auf die Kosten der Geschlechterungleichheit hingewiesen. So belaufen sich beispielsweise die jährlichen weltweiten Kosten, die entstehen, wenn Länder ihre junge Bevölkerung nicht angemessen ausbilden, auf mehr als zehn Billionen US-Dollar.

Fortschritte gehen nicht weit genug

Weltweit hat es demnach aber auch Fortschritte bei der Gleichstellung der Geschlechter gegeben. Jeder vierte Parlamentssitz ist mit Frauen besetzt. Das ist ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu einer Erhebung vor einem Jahrzehnt. Der Anteil der in extremen Armut lebenden Frauen und Mädchen ist auf unter zehn Prozent gesunken, nachdem er in den Jahren der Corona-Pandemie stark gestiegen war.

In den vergangenen fünf Jahren wurden zudem 56 Reformen durchgeführt, die der Bericht positiv bewertet. Allerdings verfüge kein Land über alle relevanten Gesetze, etwa zum Verbot von Diskriminierung, zur Verhinderung von Gewalt oder zur Gewährleistung gleicher Rechte in der Ehe.

"Fortschritte sind möglich, aber sie sind nicht schnell genug", sagte Sima Bahous, Exekutivdirektorin von UN Women. Mit den richtigen Maßnahmen und Investitionen seien diese aber möglich. Das zeigt dem Bericht zufolge etwa die Rate von Partnerschaftsgewalt. In Ländern mit Gesetzen gegen häusliche Gewalt ist diese deutlich niedriger (9,5 Prozent) als in Ländern ohne solche Gesetze (16,1 Prozent).

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 17. September 2024 um 11:50 Uhr.