US-Wahl 2024

US-Vizepräsidentin Kamala Harris lacht und winkt.

US-Präsidentschaftswahl Demokraten wollen Nominierung von Harris vorziehen

Stand: 25.07.2024 07:28 Uhr

Jetzt könnte alles ganz schnell gehen: Die demokratische Partei in den USA möchte Vizepräsidentin Harris schon Anfang August und vor dem Parteitag zu ihrer Kandidatin für die Präsidentschaftswahl machen.

Die Demokraten in den USA wollen früher als ursprünglich geplant über ihre oder ihren Kandidaten für die Präsidentschaftswahl entscheiden. Bislang ist Kamala Harris die einzige Anwärterin. Bis Ende Juli könnten aber noch weitere hinzukommen. Medien zufolge hat Harris derzeit die Unterstützung von genügend Delegierten, um nominiert zu werden.

Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet zudem unter Berufung auf den US-Sender NBC News, dass der ehemalige demokratische Präsident Barack Obama die Kandidatur Harris' unterstützen wolle. Er hatte seine Unterstützung für Harris bislang nicht öffentlich gemacht, hätte sich im Hintergrund aber bereits dafür stark gemacht. Es solle auch zu gemeinsamen Wahlkampfauftritten der beiden kommen.

Republikaner könnten Kür der Demokraten torpedieren

Die parteiinterne Abstimmung soll nun bereits vor dem Parteitag Mitte August auf virtuellem Weg erfolgen. Der zuständige Ausschuss der Demokratischen Partei billigte das Prozedere dafür. Falls sich nur eine Person zur Wahl stelle, könne eine elektronische Abstimmung frühestens am 1. August starten, teilte die Partei mit. Sollte es mehrere Anwärter geben, beginne die Abstimmung ein paar Tage später.

Hintergrund ist ein bürokratisches Risiko im Bundesstaat Ohio. Dort wäre die Frist, bis wann die Parteien ihre Kandidaten bestätigt haben müssen, um auf dem Wahlzettel zu stehen, schon vor dem Parteitag vom 19. bis zum 22. August ausgelaufen. Zwar wurde schließlich ein Gesetz verabschiedet, das die Frist bis nach dem Parteitag verlängert. Die Demokraten fürchten jedoch, dass die Republikaner in Ohio dies anfechten könnten.

Wen holt Harris als Vize mit ins Team?

Die Parteispitze war bereits vor dem Rückzug von Präsident Joe Biden mit Plänen vorangeschritten, die Kandidatenkür vorzuziehen. Er hatte seine Stellvertreterin bei seinem Rückzug aus dem Wahlkampf als Ersatzkandidatin für die Wahl Anfang November vorgeschlagen. Ein parteiinterner Herausforderer hat sich bisher nicht zu Wort gemeldet. 

Die Demokratische Partei teilte weiter mit, sobald ein Präsidentschaftskandidat ausgewählt sei, könne er oder sie einen Vizepräsidentschaftskandidaten benennen. Harris hat sich noch nicht dazu geäußert, wen sie gerne an ihre Seite holen würde.

Als mögliche Anwärter gelten unter anderen die Gouverneure aus verschiedenen Bundesstaaten wie Josh Shapiro, Roy Cooper und Andy Beshear - oder der Verkehrsminister Pete Buttigieg. 

Trump beleidigt Harris bei Wahlkampfauftritt

Der Präsidentschaftskandidat der US-Republikaner, Donald Trump, hat Harris bei einer Wahlkampfveranstaltung unterdessen scharf angegriffen und beleidigt. Er bezeichnete Harris bei einer Rede im Bundesstaat North Carolina als "linksradikale Verrückte, die unser Land zerstören wird". Es war Trumps erster Wahlkampfauftritt, seit Harris die voraussichtliche Präsidentschaftskandidatin der Demokraten geworden ist.

Die Demokraten hätten Biden mit einem "sehr undemokratischen" Schachzug zum Rückzug gezwungen. Zugleich behauptete er, er habe Biden besiegt. "Nun haben wir ein neues Opfer, das wir schlagen müssen: die lügnerische Kamala Harris", erklärte er und sprach dabei ihren Namen falsch aus.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 25. Juli 2024 um 09:00 Uhr.