US-Wahl 2024
Interview vor US-Wahl Harris will "Konsequenzen" für illegale Migranten
Migration, Nahost, Wirtschaft: In ihrem ersten TV-Interview seit ihrer Nominierung hat sich Präsidentschaftskandidatin Harris an den großen Themen abgearbeitet. Und sie überraschte mit einem Vorschlag zur Besetzung ihres Kabinetts.
Kamala Harris hat in ihrem ersten Interview seit ihrer Nominierung zur US-Präsidentschaftskandidatin der Demokraten Maßahmen für Migranten angekündigt, die illegal die Grenze übertreten.
"Ich denke, es sollte Konsequenzen geben", sagte Harris zu dem wichtigen Wahlkampfthema in einem Interview mit ihr und ihrem Vizekandidaten Tim Walz beim Sender CNN. "Wir haben Gesetze, die befolgt und durchgesetzt werden müssen." Als Präsidentin werde sie diese Gesetze durchsetzen.
Kampf gegen illegale Migration
"Und lassen Sie es mich klar sagen: In diesem Rennen bin ich die einzige Person, die transnationale kriminelle Organisationen verfolgt hat, die mit Waffen, Drogen und Menschen handeln", fügte Harris mit Blick auf ihre Vergangenheit als Generalstaatsanwältin im Bundesstaat Kalifornien hinzu.
Harris ist als US-Vize unter anderem für das Thema Migration zuständig gewesen. Ihr Kontrahent bei der Präsidentenwahl am 5. November, der Republikaner Donald Trump, greift die 59-Jährige bei dieser Thematik immer wieder heftig an und wirft ihr Versagen vor.
Harris fordert Waffenruhe in Nahost
Angesprochen auf den Krieg in Nahost sprach sich Harris erneut deutlich für eine Waffenruhe im Gaza-Krieg und eine Freilassung der Geiseln aus. "Es wurden viel zu viele unschuldige Palästinenser getötet, und wir müssen eine Einigung erzielen", sagte die 59-Jährige.
"Dieser Krieg muss beendet werden, und wir müssen eine Vereinbarung treffen, die die Freilassung der Geiseln vorsieht", sagte sie. Gleichzeitig betonte sie, dass Israel das Recht habe, sich selbst zu verteidigen. An den Waffenlieferungen an Israel wolle sie festhalten.
Kampf gegen Preissteigerungen
Nach einer Frage zu den Wünschen von Wählern, zu wirtschaftlicher Prosperität zurückzukehren, verwies Harris auf die Folgen der Corona-Pandemie. Diese Folgen zu mindern sei damals die vorangige Aufgabe von Präsident Joe Biden und ihr gewesen. Mit Blick auf Wählerwünsche, zum Preisniveau des Jahres 2019 zurückzukehren, betonte Harris, dazu seien Beschäftigungswachstum und eine Inflation unter drei Prozent jährlich vonnöten.
Das amerikanische Volk wisse, dass die Preise zu hoch seien, erkannte sie an. Als Präsidentin werde sie das Problem möglicher Preistreiberei durch Supermärkte angehen, den Kinderfreibetrag erhöhen und Erstkäufern von Eigenheimen eine Unterstützung von 25.000 Dollar anbieten, um die Kosten im Zaum zu halten.
Harris will Republikaner in ihrem Kabinett
Harris warf ihrem republikanischen Rivalen Donald Trump vor, ein Programm vertreten zu haben, dass die Vereinigten Staaten gespalten habe. Sie glaube, die Menschen in den USA seien bereit, ein neues Kapitel aufzuschlagen.
Im Falle eines Wahlsiegs wolle sie einen Republikaner in ihr Kabinett berufen. Sie lege Wert darauf, Konsens zu schaffen, begründete sie das Vorhaben. Einen Republikaner als hochrangigen Berater an ihrer Seite zu haben, "wäre zum Wohle des amerikanischen Volkes", sagte sie.
Das Interview war das erste seit Harris' Nominierung zur US-Präsidentschaftskandidatin. Die Republikaner hatten ihr wiederholt vorgeworfen, seit dem Ausstieg von Präsident Biden aus dem Rennen um das Weiße Haus einem Interview aus dem Weg zu gehen.