US-Wahl 2024
US-Präsidentenwahlen Harris bekommt Unterstützung von Obama
Lange hielt er sich zurück - nun äußerte er doch: Ex-Präsident Obama hat sich hinter Harris als US-Präsidentschaftskandidatin gestellt. Die Nachricht überbrachte er ihr per Telefon - die ganze Welt kann mithören.
Der frühere US-Präsident Barack Obama hat sich hinter seine Parteikollegin Kamala Harris als Kandidatin der Demokraten für die Wahl im November gestellt. Harris habe seine volle Unterstützung und auch die seiner Frau Michelle, teilte Obama auf der Plattform X mit.
Video zeigt Telefonat zwischen Harris und Obamas
In einem Video, das Harris Wahlkampfteam auf X veröffentlichte, ist das Telefonat zwischen Harris und den Obamas zu sehen.
"Wir haben angerufen, um zu sagen, dass Michelle und ich nicht stolzer sein könnten, dich zu unterstützen und alles zu tun, was wir können, um dich durch diese Wahl und ins Oval Office zu bringen", sagte Obama zu Harris. "Ich bin stolz auf dich. Das wird ein historischer Moment", ergänzte die ehemalige First Lady an Harris gerichtet.
"Wir werden Spaß dabei haben"
Die US-Vizepräsidentin drückte ihre Dankbarkeit für die Unterstützung der Obamas und ihre lange Freundschaft aus. "Ich danke euch beiden. Das bedeutet mir so viel. Und wir werden auch ein bisschen Spaß dabei haben", sagte Harris mit Blick auf die Wahlkampfkampagne. Ihr Team erklärte, dass es sich bei dem Video um den tatsächlichen Anruf handelt und nicht um ein nachgestelltes Telefonat.
Obamas Unterstützung ist wichtig für Harris
Obamas Zuspruch ist für das weitere Prozedere formell zwar nicht ausschlaggebend, politisch ist seine Unterstützung aber wichtig. Obama ist eine der einflussreichsten Stimmen in der Demokratischen Partei und ein höchst effektiver Spendensammler.
Der Ex-Präsident hatte sich nach dem Rückzug von Amtsinhaber Joe Biden aus dem aktuellen Wahlkampf zunächst mit einer förmlichen Solidaritätsbekundung für Harris zurückgehalten, während andere hochrangige Demokraten sofort vorpreschten und ihre Unterstützung für sie kundtaten.
US-Medien berichteten unter Berufung auf Obamas Umfeld, der Ex-Präsident habe sich nicht zu früh in die parteiinterne Debatte einschalten wollen - auch, um den Fokus auf die politischen Erfolge von Biden zu legen.
Entscheidung liegt bei den Delegierten
Die Entscheidung, ob Harris tatsächlich Präsidentschaftskandidatin der Demokraten wird, liegt bei den Delegierten der Partei aus allen Bundesstaaten. Schätzungen von US-Medien zufolge hat die US-Vizepräsidentin bereits genügend Delegiertenstimmen für eine Nominierung zusammen.
Die Partei will die Personalie bereits vor dem Parteitag Mitte August auf virtuellem Weg klären. Der zuständige Ausschuss der Demokratischen Partei billigte das Prozedere dafür. Eine elektronische Abstimmung könnte demnach frühestens am 1. August starten.
Biden schlug Harris als Kandidatin vor
Eigentlich wollten die Demokraten ihren Präsidentschaftskandidaten bei einem großen Nominierungsparteitag vom 19. bis 22. August in Chicago offiziell küren. Bereits vor Bidens Ausstieg war die Parteispitze allerdings mit Plänen vorangeschritten, die Kandidatenkür vorzuziehen. Das hat mit den Fristen in den Bundesstaaten zu tun, bis wann die Parteien ihre Kandidaten bestätigt haben müssen, um auf dem Wahlzettel zu stehen.
Biden war wegen seines Alters von 81 Jahren und Zweifeln an seiner körperlichen und auch geistigen Verfassung in der eigenen Partei massiv unter Druck geraten. Am Ende hatte er sich den Rückzugsforderungen diverser Parteikollegen gebeugt und vor einigen Tagen seinen Ausstieg aus dem Präsidentschaftsrennen verkündet.
Als Ersatzkandidatin für die Wahl am 5. November schlug Biden selbst seine Stellvertreterin Harris vor, um gegen den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump anzutreten.