Baerbock zu AKW Saporischschja "Dieser Wahnsinn muss enden"
Außenministerin Baerbock hat Russland vorgeworfen, in der Ukraine einen atomaren Unfall in Kauf zu nehmen. Dieser "Wahnsinn" müsse enden. Baerbock dankte der Atomenergiebehörde für deren Arbeit.
Außenministerin Annalena Baerbock hat der Internationalen Atomenergieagentur (IAEA) für deren Arbeit in der Ukraine gedankt. Nach einem Gespräch mit IAEA-Generaldirektor Rafael Grossi in Berlin sagte Baerbock, Angriffe auf das Atomkraftwerk Saporischschja unterstrichen die Tabubrüche, die Russlands Präsident Wladimir Putin in diesem Krieg bereit sei zu begehen.
AKW Saporischschja als "Faustpfand"
"Nie zuvor waren aktive Atomkraftwerke Ziel von Kriegshandlungen", so die Grünen-Politikerin. Baerbock kritisierte auch die Besetzung des AKW und die Geiselnahme von ukrainischen Mitarbeitern. Man habe nie gedacht, "dass ein Land unverantwortlich genug sein könnte, ein Atomkraftwerk zu einem Faustpfand in einem Krieg zu machen".
Deutschland unterstütze den Aufbau einer Sicherheitszone rund um das AKW. Es sei untragbar, immer wieder an den Rande eines atomaren Unfalls zu geraten: "Dieser Wahnsinn muss enden", so Baerbock.
Die IAEA sorge im AKW Saporischschja für ein Mindestmaß an Sicherheit. Außerdem entkräfte die IAEA mit ihrer umfassenden und wissenschaftlichen Arbeit die "absurden und haarsträubenden Lügen, dass die Ukraine an einer schmutzigen Bombe arbeite".
Die IAEA-Mitarbeitenden schützten auch die Ukrainer vor Ort, die unter enormem Druck der russischen Besatzer stünden, so Baerbock. Die Außenministerin kündigte zudem an, dass Deutschland seine Unterstützung für die Atomenergiebehörde verstärken werde.
Putin hat internationale Ordnung angegriffen
Baerbock verurteilte neue russische Angriffe in der Ukraine - unter anderem auf zivile Infrastruktur. Der Krieg sei auch ein brutaler Angriff auf die internationale Ordnung. Putin versuche, Gewalt als gängiges Mittel einzuführen. Er wolle, dass "kleinere Länder vor größeren in Angst erstarrten", so Baerbock.
Mit Blick auf den Iran sagte sie, das Land verstoße seit Jahren systematisch gegen Auflagen und komme Pflichten gegenüber der IAEA nicht nach. Man dürfe gerade angesichts der aktuell brutalen und menschenverachtenden Gewalt der iranischen Regierung gegen das eigene Volk nie zulassen, dass der Iran Atomwaffen entwickele oder erwerbe. "Die IAEA wird in diesen Tagen mehr gebraucht denn je", sagte Baerbock.