Deutsch-französische Freundschaft Paris und Berlin feiern 60 Jahre Élysée-Vertrag
Vor 60 Jahren wurde das formale Fundament für die deutsch-französische Freundschaft gelegt. Zur Feier nach Paris reist die gesamte Bundesregierung. Aber es wird auch um aktuelle politische Probleme gehen.
In Paris feiern Deutschland und Frankreich das 60-jährige Bestehen des Élysée-Vertrages. Mit ihm war am 22. Januar 1963 das formale Fundament für die deutsch-französische Freundschaft gelegt worden.
In einer Videobotschaft hatte Bundeskanzler Olaf Scholz im Vorfeld die Bedeutung der deutsch-französischen Freundschaft hervorgehoben. Zur Unterzeichnung des Vertrages vor 60 Jahren lag "der von Deutschland entfesselte Zweite Weltkrieg keine 20 Jahre zurück", wie der Kanzler betonte. "Die Wunden waren längst nicht verheilt. Doch Frankreich hat den Deutschen die Hand zur Versöhnung gereicht."
"Wir sind unverändert gemeinsam gefordert", sagte Scholz. "Deutschland und Frankreich sind Freunde und enge Partner. Heute geht es um das europäische Friedensprojekt in der Zeitenwende - um unsere Werte, die wir erhalten, verteidigen und stärken wollen."
Gesamte Bundesregierung reist an
Zu den Feierlichkeiten in der französischen Hauptstadt werden die gesamte Bundesregierung sowie 140 Bundestagsabgeordnete erwartet. Scholz und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron nehmen an einem Festakt der Parlamente beider Länder an der Pariser Universität Sorbonne teil. Im Élysée-Palast soll anschließend die gemeinsame Ministerratssitzung nachgeholt werden, die im Oktober abgesagt worden war.
Gemeinsame Erklärung erwartet
Im Mittelpunkt des Treffens werden die Themen Wirtschaft und Energie, Sicherheit und Verteidigung sowie die Europapolitik stehen. Ergebnis soll eine gemeinsame Erklärung sein, die eine Vision für die Zukunft Europas skizzieren soll. Nach den Beratungen wollen Scholz und Macron gemeinsam vor die Presse treten.
Beide Seiten betonten im Vorfeld, dass in den deutsch-französischen Beziehungen die Gemeinsamkeiten und die enge Zusammenarbeit dominierten. Zuletzt war der Eindruck entstanden, es gebe Verstimmungen zwischen beiden Ländern.