ARD-DeutschlandTrend Flüchtlingspolitik bleibt umstritten
Wie viele Flüchtlinge soll Deutschland aufnehmen? Die Ansichten gehen darüber weiterhin auseinander, zeigt der ARD-DeutschlandTrend. Auch abgefragt: die Wahlpräferenzen und Urlaubspläne der Deutschen.
Mehr als vier Jahre nach der Flüchtlingskrise sind bei einer Befragung 42 Prozent der Wahlberechtigten der Ansicht, Deutschland solle künftig so viele Flüchtlinge aufnehmen wie derzeit. Das zeigt eine Umfrage des DeutschlandTrends im ARD-Morgenmagazin. 40 Prozent der Befragten plädieren hingegen dafür, weniger Flüchtlinge als aktuell aufzunehmen. Jeder Zehnte (elf Prozent) findet, Deutschland sollte mehr Flüchtlingen Zuflucht gewähren.
Zum Vergleich: Im September 2015 waren 37 Prozent für die Aufnahme gleich vieler Flüchtlinge, 33 Prozent für die Aufnahme von weniger und 22 Prozent für die Aufnahme von mehr Flüchtlingen. In den ostdeutschen Bundesländern ist die Forderung nach einer restriktiveren Flüchtlingspolitik ausgeprägter (50 Prozent) als im Westen des Landes (38 Prozent).
Regierungskoalition käme auf 40 Prozent
Nur wenig Veränderung gibt es bei der sogenannten Sonntagsfrage des DeutschlandTrends. Wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre, käme die Union aus CDU und CSU auf 26 Prozent der Wählerstimmen. Die Grünen wären mit 24 Prozent zweitstärkste Kraft. Für SPD und AfD würden sich jeweils 14 Prozent entscheiden. Die Linkspartei käme auf acht Prozent der Stimmen, ebenso die FDP. Insgesamt käme die Regierungskoalition aus Union und SPD auf 40 Prozent der Stimmen.
Im Vergleich zum DeutschlandTrend vom 9. Januar gewinnen SPD und Grüne je einen Prozentpunkt, die Union und FDP verlieren jeweils einen Prozentpunkt. Der Stimmenanteil für AfD und Linkspartei bleibt unverändert.
Knapp jeder Vierte will nicht verreisen
Gefragt wurde zudem nach den Urlaubsplänen der Deutschen. Demnach planen derzeit 39 Prozent der Wahlberechtigten Sommerurlaub im eigenen Land, 34 Prozent wollen ins europäische Ausland reisen. Etwa jeden Achten (zwölf Prozent) zieht es im Sommer in Länder außerhalb Europas. Knapp jeder Vierte (23 Prozent) wird voraussichtlich im Sommer nicht verreisen.
Ob in den Urlaub gefahren wird, hängt stark von den finanziellen Möglichkeiten ab. In Haushalten mit einem Einkommen unter 1500 Euro werden 43 Prozent voraussichtlich zu Hause bleiben. In der Einkommensgruppe zwischen 1500 und 3000 Euro planen 27 Prozent keine Reise, während in den höheren Einkommensklassen nur 13 Prozent darauf verzichten wollen.
Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl / Dual Frame (Festnetz- und Mobilfunkstichprobe)
Erhebungsverfahren: Telefoninterviews (CATI)
Fallzahl: 1043 Wahlberechtigte
Erhebungszeitraum: 21. bis 22. Januar 2020
Gewichtung: nach soziodemographischen Merkmalen
Sonntagsfrage mit separater Gewichtung
Fehlertoleranz: 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte
Durchführendes Institut: Infratest dimap
* bei einem Anteilswert von 5 Prozent ** bei einem Anteilswert von 50 Prozent