DeutschlandTrend Kaum Unterstützung für Türkei-Hilfen
Soll Deutschland die Türkei in der Wirtschaftskrise finanziell unterstützen? Nur wenige Bürger sind dafür. Außerdem im DeutschlandTrend: Die meisten Menschen leben lieber in Kleinstädten und Dörfern als in der Großstadt.
Der SPD-Vorschlag, die Türkei wegen der dortigen Wirtschaftskrise gegebenenfalls zu unterstützen, findet mit Blick auf deutsche Finanzhilfen wenig Zustimmung bei den Bundesbürgern. 72 Prozent der Befragten würden diese für falsch halten. 16 Prozent finden, dass die Idee finanzieller Unterstützung in die richtige Richtung geht. Auch in der SPD überwiegt mit 56 Prozent die Ablehnung gegen Finanzhilfen.
Leben in der Kleinstadt oder auf dem Dorf bevorzugt
Ein Thema im ARD-DeutschlandTrend war auch die Wohnortwahl der Bürger. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hatte sich im ARD-Morgenmagazin über das Auseinanderklaffen der Lebensbedingungen zwischen großen Städten und ländlichen Regionen besorgt gezeigt. Die Politik müsse mehr tun, um das Leben auf dem Dorf attraktiver zu machen, sagte er.
Der DeutschlandTrend im ARD-Morgenmagazin zeigt, dass 40 Prozent der Bürger ein Leben in der Kleinstadt bevorzugen, etwa ebenso viele ein Leben auf dem Dorf (38 Prozent). Die Großstadt überzeugt nur jeden fünften Befragten (21 Prozent).
Der aktuelle Lebensort ist dabei prägend für die Wohnwünsche. In kleineren Gemeinden mit bis zu 5000 Einwohnern finden sich auch die meisten Freunde des Dorflebens (72 Prozent) und in Großstädten mit mindestens 100.000 Einwohnern leben wiederum die meisten Großstadt-Anhänger (52 Prozent). Gleichzeitig würden 47 Prozent der Großstädter lieber in der Kleinstadt (34 Prozent) oder auf dem Dorf (13 Prozent) leben.
Sonntagsfrage: Wenig Veränderung im Wählerverhalten
Wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre, käme die Union auf 29 Prozent der Wählerstimmen, die SPD auf 18 Prozent. Für die AfD würden sich 17 Prozent der Befragten entscheiden. Die FDP würden 8 Prozent der Bürgerinnen und Bürger wählen, die Linke 9 Prozent und die Grünen 14 Prozent. Insgesamt würde die Regierungskoalition aus Union und SPD 47 Prozent der Stimmen erhalten.
Im Vergleich zum DeutschlandTrend vom 2. August 2018 gewinnt die FDP einen Prozentpunkt dazu, die Grünen verlieren einen Prozentpunkt. Die Stimmenanteile für alle anderen Parteien bleiben unverändert.
Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl / Dual Frame (Festnetz- und Mobilfunkstichprobe)
Erhebungsverfahren: Telefoninterviews (CATI)
Fallzahl: 1047 Wahlberechtigte
Erhebungszeitraum: 20. bis 22. August 2018
Gewichtung: nach soziodemographischen Merkmalen
Fehlertoleranz: 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte
Durchführendes Institut: Infratest dimap
* bei einem Anteilswert von 5 Prozent ** bei einem Anteilswert von 50 Prozent